Paralympics Zeitung Peking 2022: Max Fluder
Erst Kurzgeschichten, jetzt Zeitung
Stand:
„Ich würde mich selbst jetzt nicht als die allersportlichste Person bezeichnen“, sagt er zum Einstieg: „Aber Sport hat doch etwas Faszinierendes an sich!“
Selbst über die streng eingehaltene Distanz von 1,50 Meter spüre ich die Begeisterung von Max, der mir schräg gegenüber sitzt. „Die Idee, sich in internationalen Wettkämpfen auf friedlichem Wege zu messen, finde ich beeindruckend.“ Besonders gerne schaut er Schwimmwettkämpfe. Er verbindet mit der Bewegung im Wasser eine gewisse Freiheit. „Es sieht aus als würden die Athletinnen und Athleten schweben.“ Auch Kanu und Rudern, die Disziplinen, auf die er sich im Rahmen der Paralympics Zeitung fokussieren wird, sagen ihm zu.
Der Hamburger wohnt inzwischen in München und besucht dort nicht nur Veranstaltungen der Uni. Nebenbei hat er sich eine lukrative Geldeinnahmequelle sowie Austob-Möglichkeit gesichert: Er schreibt für die SZ und sammelt dabei allerhand praktische Erfahrung. Zum Printjournalismus kam er über das kreative Schreiben. Seine Lehrer motivierten ihn zur Teilnahme an dem einen oder anderen Kurzgeschichtenwettbewerb. Dafür ist er ihnen heute besonders dankbar.
Liberaleres Mindset
Für die anstehende Redaktionsarbeit bringt er Energie und Ausdauer mit: Neben seinem Amerikanistik- und Statistik-Physik-Studium ist er es gewohnt, mehrere Stunden dauernde Interviews zu führen und diese anschließend in spannende Portraitbeiträge zu gießen. Sein Studium bettet er bei seinen journalistischen Meisterwerken direkt mit ein: Er rede häufig mit seinen Kommilitoninnen und Kommilitonen sowie Dozentinnen und Dozenten über Teilhabe und Machtstrukturen.
Vor diesem Hintergrund entwickelte sich auch Max‘ Hauptmotivation an der Paralympics Zeitung mitzuwirken: in seinen Augen sind die Paralympischen Spiele in der öffentlichen Wahrnehmung stark unterrepräsentiert. Jeder sollte den Sport ausüben, den er möchte, sich entfalten können und dabei den Respekt erhalten, der ihm gebührt. Für Max ist dies gerade im Vergleich mit den Olympischen Spielen noch nicht der Fall. „Viele wissen vielleicht gar nichts von den zahlreichen Möglichkeiten, sich sportlich zu betätigen. Ich finde es schade, dass dadurch viele Chancen ungenutzt bleiben“, meint der 20 Jahre alte Hobbywanderer.
Er selbst sieht sich als Sprachrohr für die anstehenden Paralympics. Ein höherer Stellenwert des Para-Sports würden seiner Meinung nach zu einer gesamtgesellschaftlichen Demokratieförderung beitragen. Nicht zuletzt durch eine dadurch gestärkte Toleranz und Akzeptanz sowie ein liberaleres Mindset.
Lilith Diringer
- showPaywall:
- false
- isSubscriber:
- false
- isPaid: