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Im Hellen laufen sie los. Und Abends gibt es dann Musik in Hoppegarten.

© imago sportfotodienst

Abendrennen in Hoppegarten: Mehr Jockeys als Pferde

Erst wird aufgaloppiert, dann aufgelegt beim Rennabend von Hoppegarten. An diesem Mittwoch soll die Rennbahn Berlins schönster Sommer-Club sein.

Mit Nachmittags- oder Abendveranstaltungen ist das ja prinzipiell so eine Sache im Sport. Selbst in der Deutschen allerliebsten Sportart, dem Fußball, kommen zu einem in der Woche ausgetragenen Spiel weniger Zuschauer als am Wochenende.

Und da allen anderen Sportarten im Lande angesichts der Übermacht des Ballsports sich beim Kartenverkauf für erstklassigen Sport strecken müssen, ist es natürlich ein Wagnis, ein Galopprennen auf einen Werktag zu terminieren. Die Rennbahn Hoppegarten wagt es trotzdem wieder: Am Mittwoch ist Abendrennen. Das einzige des Jahres im schönen Berliner Vorort.

Die Strecke ist beim Hauptrennen, dem von der Sparkasse gesponsorten „Sprint Cup“ auf jeden Fall gut einsehbar für die Zuschauer. Sie führt über 1000 Meter der Geraden, es wird also die Minimaldistanz im deutschen Galopprennsport gelaufen. Acht Pferde aus drei Ländern treten um das Preisgeld von 27.000 Euro an, es ist der Vergleich von dreijährigen und älteren Pferden auf kürzester Distanz.

Der erste Start beim Renntag ist um 16.40 Uhr (bis zum Alter von 18 Jahren ist der Eintritt in Begleitung von einem Erwachsenen frei), also dann, wenn viele Werktätige noch im Büro sitzen und sehnsüchtig aus dem Fenster schauen. Allerdings sind ja auch Ferien und dann lohnt sich auch später zu kommen am Mittwoch in Hoppegarten: Nach dem sechsten Rennen legen DJs aus Berliner Clubs auf. Vom „Bricks“, „The Grand“ bis zum „Haubentaucher“. Diese Jockeys ohne Pferde würden dann die Rennbahn zu Berlins „schönstem Sommer-Club verwandeln“, spricht Sprecher Cem Herder.

Diesmal dürften alle Zuschauer aus Hoppegarten gut nach Hause kommen

Jetzt, wo das Lollapalooza ins Olympiastadion nach Berlin umgezogen ist, gibt es in Hoppegarten also einen schönen und flotten musikalischen Ersatz. Und im Gegensatz zu dem Unmut, der sich vergangenes Jahr aufgrund mangelhaften Nahverkehrs bei den Besuchern des großen Musikfestivals aufstaute, dürften diesmal alle Zuschauer aus Hoppegarten gut nach Hause ins nicht allzu ferne Berlin kommen.

Mit Yori (Jozef Bojko im Sattel) aus dem Stall des Bremer Trainers Pavel Vovcenko, sowie Albertville sind zwei Dreijährige dabei. In ihrem Sattel wird Andrasch Starke sitzen, derzeit der einzige Star von internationaler Größe unter den deutschen Jockeys. Zuschlagen bei einem Grillabend sollte der gebürtige Hamburger im Vorfeld übrigens nicht: Er muss für dieses Rennen 53,5 Kilo auswiegen, sein derzeit leichtestes Wettkampfgewicht. Albertville gehört dem Münchener Unternehmer Franz Prinz von Auersperg, der die Stute vor zwei Jahren auf einer Auktion in Baden-Baden gekauft hat.

Mit Daring Match (Jockey: Lukas Delozier) aus dem Stall des Mülheimer Trainers Jens Hirschberger geht auch der Vorjahressieger des Hauptrennens an den Start. Zuletzt hat Daring Match in Hamburg zwar enttäuscht, aber auf seiner Spezialstrecke ist womöglich dann doch viel mehr drin. Bei der Entscheidung des Sprint Cups sind zudem Westfalica (Mikki Cadeddu), Pretorian (Filip Minarik) aus Österreich und der schwedische Gast Ambiance (Raoul de Oliveira) am Start.

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