Paralympics Zeitung Peking 2022: Mona Alker
Radschlag, Kopfstand, Vollzeitjournalismus
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„Oh mein Gott, ja!“ Mona Alker kann sich noch genau an den Moment erinnern, der sie einen Schritt näher Richtung Paralympics Zeitung brachte. Sie saß gerade an den letzten Zügen ihrer Bachelorarbeit zu Social-Media-Strategien in der Bibliothek, als eine Berliner Telefonnummer auf ihrem Handydisplay erschien. Sie führte das spontane Bewerbungsgespräch auf dem Innenhof, „wo mich alle beobachten und wahrscheinlich auch hören konnten“. Anderthalb Jahre später sitzt die Nachwuchs-Journalistin nun in Berlin und bereitet paralympische Themen für Print und Soziale Medien auf.
Ihre Reise nach Berlin tritt sie aus etwa 400 Kilometern westlicher Entfernung an. Gebürtig kommt die 23-Jährige aus dem dörflichen Ladbergen. Der Umzug in die Metropole Osnabrück erfolgte schon mit ihrem Studium vor fünf Jahren. Seit ihrer offiziellen Zusage zum Paralympics-Projekt (ebenfalls telefonisch, aber diesmal daheim) hat sich in Monas Leben einiges getan: Der Abschluss im dualen Studium Betriebswirtschaftslehre/Medienkauffrau, eine Reise nach Costa Rica und der Start ins Volontariat bei der Neuen Osnabrücker Zeitung.
Mona kennt Menschen, die Baumstämme versiegeln
Die journalistische Arbeit ist aus gutem Grund schon seit Jahren Teil ihres Lebens: Mona liebt es, durch ihre Arbeit mit Menschen in Kontakt zu kommen, die sie sonst nie getroffen hätte – Mona kann von sich behaupten, einen der wenigen Menschen in Deutschland zu kennen, der Baumstämme versiegelt.
Was sie bei der PZ lernen könnte? „Alles aus dem Sportjournalismus!“ Sie strahlt, denn das ist die perfekte Mischung aus ihren zwei Herzensthemen: Turnen und Tricking (eine Mischung aus Bodenturnen und Parcours) sind eine Konstante in ihrem Leben, geturnt hat sie vor ihrem Start ins Studium sogar auf Wettbewerbsniveau. „Mir gefällt, dass ich bei jedem Element 100 Prozent dabei sein muss“, erzählt sie. Radschlag, Kopfstand und Brücken – was nach größter Anstrengung und Konzentration klingt, ist für Mona ein körperlicher Ausgleich zu ihrer eher bewegungsarmen Arbeit. Selbst die freie Zeit bei der PZ nutzt Mona dafür und vollführt das ein oder andere Kunststück nach Feierabend.
Nur Darts und Klippenspringen kommt nicht in Frage
Aber auch sonst ist die Liste mit den Sportarten lang, in denen sie sich schon ausprobiert hat: „Wellenreiten, Kickboxen, Tennis, Fitnessgymnastik, Trampolin, Volleyball … Ich glaube, das war’s.“ Nur Darts und Klippenspringen kämen für die Journalistin nicht in Frage. Zu gefährlich und zu langweilig seien die Sportarten (welches Adjektiv mit welcher Sportart gemeint ist, bleibt geheim).
Aber nicht nur das Handwerkszeug des Sportjournalismus möchte Mona während der Paralympischen Spiele lernen. Sie hat sich ein weiteres Ziel für ihre Zeit in Berlin gesetzt: „Ich finde, dass paralympische Sportler die gleiche Aufmerksamkeit kriegen sollen wie olympische Sportler. Ich hoffe, dass ich hier mehr bewegen kann. Dass ich dadurch mehr den Para-Sport in den Fokus rücken kann und die Sportler in erster Linie als Sportler angesehen werden.“
Delia Kornelsen
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