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Mysterium um den Münchner Eisbach: Ein Wunder macht Berlin wieder zu Favoriten auf Olympia
Berlin schien schon abgeschlagen im Kampf um Olympia. Jetzt ist alles anders. Schuld daran ist auch Ministerpräsident Markus Söder.

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Am Freitag hatten sich wieder die mutigsten Surfer am Münchner Eisbach versammelt – einer kleinen Ableitung der Isar, auf der man so wunderbar Wellenreiten kann. Doch die Vorfreude auf die Action im Wasser wich schnell großem Erstaunen: Der Eisbach war so aktiv wie ein rotzbesoffener Wies’n-Gast frühmorgens in der S-Bahn. Absolute Flaute. Und viele Fragezeichen.
Wie konnte das sein? Seit Jahrzehnten surften die Münchner auf der Welle ihres geliebten Eisbachs. Schnell wurde in alle Richtungen ermittelt. Eine absichtliche Beschädigung der Welle durch Dritte konnte zunächst ausgeschlossen werden.
Sogar Bayerns Ministerpräsident Markus Söder erschien am Eisbach, machte den Surfergruß mit geschlossener Faust, abgespreiztem kleinen Finger und Daumen und sagte: „Die Wellen hier waren absolut cranking. Ich bring sie euch wieder zurück, Dudes. Das verspreche ich euch!“
Für Söder und die Münchner bedeutet die Flaute am Eisbach auch einen Rückschlag im Kampf um die Olympischen Spiele, für die sich die Bayern im nationalen Wettstreit mit Berlin, Hamburg, irgendwas mit Ruhr, Dresden, Mannheim, Bielefeld, Gütersloh und Schwedt bemühen. Am Eisbach sollten die Surfwettbewerbe stattfinden – dafür hatte sich Surfer-Dude Söder persönlich eingesetzt. Einen Plan B gibt es nicht.
Durch das Mysterium um den Eisbach hat Berlin nun wieder die größten Chancen. Der Deutsche Olympische Sportbund sehe – Stand jetzt – Berlin in der Pole-Position, verlautete es aus der Verbandszentrale. Begründung: Berlin habe sich bei Planung und Bau von Großprojekten in den vergangenen Jahren bewährt.
Berlins Regierender Bürgermeister Kai Wegner ließ über seinen Pressesprecher mitteilen, dass er doch noch einen Ad-hoc-Bürgerentscheid auf den Weg bringen werde, um die Legitimation durch die Berlinerinnen und Berliner einzuholen.
Abstimmen dürften alle – sie müssen nur ein paar klitzekleine Voraussetzungen erfüllen: eine Mitgliedschaft in einem Sportverein sowie eine Mitgliedschaft bei CDU oder FDP und – ganz wichtig – keine Mitgliedschaft bei Grünen oder Linken. „Berlin kann Olympia“, teilte Wegner auf TikTok mit. „In Bayern dagegen funktionieren nicht mal mehr Bäche.“
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