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Für Russland ist in der Uefa bis auf Weiteres kein Platz, das machte Präsident Aleksander Ceferin zuletzt noch einmal klar.

© dpa

Nach Sanktionen durch die Uefa: Russland prüft Wechsel in die asiatische Konföderation

Russland darf nach den zuletzt noch verschärften mittelfristig nicht an Uefa-Wettbewerben teilnehmen. Der russische Verband sucht deswegen nach einem Ausweg.

Wegen der Sanktionen der Europäischen Fußball-Union Uefa gegen den russischen Verband wird in Moskau über einen Wechsel in die asiatische Konföderation diskutiert. „Ich denke, es ist die Zeit gekommen, ernsthaft über einen Wechsel in den asiatischen Fußballverband nachzudenken“, zitierte der staatliche Sportsender Match TV am Dienstag den Abgeordneten der Staatsduma, Dmitri Pirog. Der ehemalige Box-Weltmeister begründete die Initiative damit, dass unklar sei, wie lange Russland vom europäischen Fußball ausgeschlossen bleibe. Zuvor hatte Sky über die Prüfung eines Verbandswechsels berichtet.

Die Uefa hatte ihre wegen des Angriffskriegs auf die Ukraine ausgesprochenen Sanktionen gegen den russischen Verband RFS am Montag noch einmal verschärft. Die Russen dürfen sich nicht um die Ausrichtung der Fußball-EM 2028 und 2032 bewerben, die Männer-Nationalmannschaft wird nicht an der kommenden Ausgabe der Nations League teilnehmen. Die Frauen-Nationalmannschaft wurde von der EM vom 6. bis 31. Juli in England ausgeschlossen.

Dem gut vernetzten russischen Sportjournalisten Nobel Arustamjan zufolge gibt es hinter den Kulissen des RFS seit Wochen solche Gedankenspiele. Prinzipiell stimmte auch der ehemalige Nationalspieler Wladimir Bystrow dem Ansinnen zu. Allerdings nur, wenn auf langfristige Sicht keine Einigung mit der Uefa möglich sei. „Wenn wir in den nächsten fünf Jahren nicht zu den Uefa-Turnieren zugelassen werden, dann müssen wir andere Entwicklungswege suchen und womöglich auf den asiatischen Fußballmarkt gehen“, sagte er Match TV.

Pirog, der in der Duma Vizechef des Sportausschusses ist, äußerte zudem, in Asien entwickle sich die Sportart: „Da arbeiten schon lange anerkannte europäische Trainer und spielen starke Legionäre.“

Der frühere RFS-Präsident Wjatscheslaw Koloskow kritisierte die Idee dagegen. „Persönlich bin ich strikt gegen einen solchen Wechsel, denn er bedeutet den endgültigen Tod des russischen Fußballs und auch in die europäische Familie kehren wir dann nie wieder zurück“, warnte er. Das sei ein Rückfall in die Zweitklassigkeit. „Mit wem sollen wir dann spielen?“ (dpa)

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