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Nachfolger gesucht. Roberto Martinez hat den Job als belgischer Nationaltrainer nach dem Vorrundenaus in Katar räumen müssen.

© IMAGO/Xinhua

Nationaltrainer dringend gesucht: Von Belgien lernen heißt siegen lernen

Der Belgische Fußballverband sucht per Stellenanzeige einen neuen Nationaltrainer. Das bringt unseren Autor auf eine Idee für den DFB.

Eine Glosse von Stefan Hermanns

Jörg Schmadtke hat sich im deutschen Fußball einen exzellenten Ruf erworben. Er gilt als einer der profiliertesten Manager hierzulande und hat seine Qualitäten in verschiedenen Vereinen nachgewiesen. Umso verrückter ist es, wenn man bedenkt, unter welchen skurrilen Umständen er überhaupt an seine erste Stelle gekommen ist.

Am Anfang war der Zufall. Oder genauer gesagt: eine Stellenanzeige im „Kicker“, mit der Alemannia Aachen, damals Zweitligist, einen Sportdirektor suchte. Schmadtke, der bis dahin eher eine Karriere als Trainer im Blick gehabt hatte, hat ein wenig hin- und herüberlegt und dann eine Bewerbung abgeschickt. Der Rest ist bekannt.

Es ist nicht unbedingt davon auszugehen, dass der Belgische Fußballverband (KBVB) sich im Detail mit der Geschichte von Jörg Schmadtke auskennt. Aber wer weiß das schon? Der KBVB sucht gerade einen neuen Nationaltrainer, nachdem der bisherige Coach Roberto Martinez nach dem Vorrundenaus bei der WM in Katar seinen Rücktritt eingereicht hat.

Seriensieger gesucht

In der Regel mangelt es in solchen Fällen weder an Interessenten noch an alten Seilschaften, und trotzdem hat der KBVB die Stelle nun öffentlich ausgeschrieben. Auf der Verbandshomepage ist eine Stellenanzeige platziert worden, die explizit beschreibt, was vom neuen Nationaltrainer erwartet wird: unter anderem resoluten Ehrgeiz, internationale Erfahrung auf Topniveau und eine profunde Taktikkenntnis.

Der Verband sucht ausdrücklich einen Seriensieger, der weiß, wie man Titel gewinnt, und Vollzeit arbeiten kann. Bewerbungen werden noch bis zum 10. Januar unter der E-Mail-Adresse headcoachreddevils@rbfa.be entgegengenommen.

Das ist eine schöne Idee, und vielleicht sollte der Deutsche Fußball-Bund zur Inspiration auch mal über die Landesgrenzen schauen und mit der digitalen Zeit gehen, anstatt es mit der billigen Kopie alter Erfolgsmodelle (Task Force) zu versuchen.

Von Belgien lernen heißt siegen lernen. Deshalb: Bewerbungen für die Stelle des Geschäftsführers Nationalmannschaft und Akademie bitte an DerNeueOliBierhoff@dfb.de. Männer über 50 werden natürlich bevorzugt berücksichtigt.

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