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„Borussia Dortmund verurteilt jegliche Form von Rechtsradikalismus und Rassismus in schärfster Form“, sagt BVB-GeschäftsführerHans-Joachim Watzke.

© dpa

Dortmund: Neonazi-Banner auf BVB-Tribüne

Ein 27 Jahre alter Mann soll im Spiel zwischen Dortmund und Bremen ein Plakat mit rechtsextremem Aufdruck gezeigt haben. Die Polizei ermittelt, der Verein positioniert sich klar gegen Rechts.

Die Dortmunder Polizei ermittelt gegen einen Mann, der beim Bundesliga-Auftaktspiel zwischen Borussia Dortmund und Werder Bremen ein Banner mit einem rechtsextremen Schriftzug ausgerollt haben soll. Das Transparent in einem Block der Südtribüne trug nach Club-Angaben die Aufschrift „Solidarität mit dem NWDO“ (Nationaler Widerstand Dortmund). Der NWDO ist eine rechtsextremistische Vereinigung, die vor einigen Tagen vom Innenministerium Nordrhein-Westfalens verboten worden war. Der deutsche Fußballmeister distanzierte sich am Dienstag deutlich von dem Plakat.

Bei dem Tatverdächtigen handelt es sich laut Polizei um einen 27 Jahre alten Dortmunder, der dem Staatsschutz als Rechtsextremist bekannt und schon mehrfach im Zusammenhang mit Fußballspielen aufgefallen ist. Die Ermittlungen werden nun der Staatsanwaltschaft in Dortmund übergeben. Sie muss prüfen, ob das Zeigen des Banners von strafrechtlicher Relevanz ist.

Borussia Dortmund verurteilt jegliche Form von Rechtsradikalismus und Rassismus in schärfster Form und wird gemeinsam mit der Polizei alle zur Verfügung stehenden Mittel ausschöpfen, um gegen die Urheber dieser und ähnlicher Aktionen vorzugehen“, betonte Geschäftsführer Hans-Joachim Watzke. Der BVB sei ein „weltoffener, toleranter Verein“, der sich durch viele Aktionen seit langem für den Kampf gegen Rassismus stark mache und sich gegen die Diskriminierung von Minderheiten wende. „Diese Werte sind für uns nicht verhandelbar, daher werden wir bei der Verfolgung von Zuwiderhandlungen eine Null-Toleranz-Strategie verfolgen und diesen Sumpf trockenlegen“, betonte Watzke.

Zur Ermittlung des Verdächtigen trug das moderne Video-Überwachungssystem im Stadion bei. „Schon gleich beim ersten Einsatz hat sich die neue Videotechnik des BVB bestens bewährt. Die Technik sowie die gute Zusammenarbeit des BVB mit der Dortmunder Polizei hat dazu geführt, dass ein Tatverdächtiger schnell ermittelt werden konnte“, teilte der verantwortliche Einsatzleiter Andreas Wien mit. Laut BVB ist auf dem Video ein Mann mit Sonnenbrille zu sehen, der ein gelbes T-Shirt mit der Aufschrift „Super 3“ trägt. Dieser habe das Banner ausgerollt und an umstehende BVB-Fans weitergereicht. Der Verein geht davon aus, dass diese Zuschauer nicht wussten, was sie in Händen hielten. Bilder des Plakats kursierten bereits seit einigen Tagen im Internet - dort ist auch ein Foto von einem vorigen Vorfall beim Pokalspiel in Oberneuland zu finden. Darauf zu sehen ist ein Banner, dessen Inhalt auf eine Nähe zur rechten Szene hindeutet. (dpa)

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