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Sport: Nervöse Beteuerungen

Die Bayern kämpfen ums Image

München. Der Trainer geriet aus der Fassung. Ottmar Hitzfeld wurde nach dem Spiel gegen Nürnberg (2:0) gefragt, ob er denn Konsequenzen befürchte für seinen FC Bayern München wegen des umstrittenen Millionen-Vertrags mit Kirch. „Ist das ernst gemeint?“, blaffte Hitzfeld. Sie wirken nervös in München, trotz aller Rechtfertigungsversuche und der Beteuerungen, „niemandem etwas weggenommen zu haben“ (Manager Uli Hoeneß). Man weiß, dass man was angestellt hat und rechnet mehr und mehr mit Bestrafung. Hitzfeld jedenfalls beantwortete die Frage doch noch. „Im sportlichen Bereich wird es sicher keine Konsequenzen geben.“ Und fast wie Kind, das auf die Allmacht seiner Eltern vertraut: „Die Meisterschaft wird sportlich entschieden, alles andere hat der FC Bayern wie immer im Griff."

Ist das so? Vorstandschef Karl-Heinz Rummenigge nahm als Einziger am Rande des Spiels Stellung, und das nur mit der Information, dass man den Vertrag der Deutschen Fußball-Liga (DFL) vorgelegt habe. Am Sonntag meldete sich noch einmal DFL-Präsident Werner Hackmann zu Wort. Im Deutschen Sportfernsehen schloss er ein gerichtliches Vorgehen gegen die Bayern nicht aus: „Mal angenommen, wir kämen zu dem Schluss, Maßnahmen gegen den FC Bayern vornehmen zu wollen, und der FC Bayern sagt, dass er das anders sieht: Dann wird das Schiedsgericht angerufen." Dass die Angelegenheit noch lange nicht erledigt ist, ließ Reinhard Rauball erahnen, der Jurist und ehemalige Präsident von Borussia Dortmund. Er ist sich sicher: „Die DFL ist außerordentlich humorlos.“ So langsam merken das auch die Bayern.

Detlef Dresslein

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