Kritik an Netflix wegen Technikproblemen: Mike Tyson verliert Boxkampf gegen Jake Paul auf niedrigem Niveau

Am Ende kam es nicht zum großen Showdown von Texas. Aber immerhin hielt der 58 Jahre alte Mike Tyson gegen seinen 31 Jahre jüngeren Herausforderer bis zum Ende im Ring durch: Jake Paul gewann den Kampf nach acht Runden über je zwei Minuten nach Punkten.

Mike Tyson sagte trotzdem nach dem Kampf, dass er „zufrieden sei“. Und, dass er nicht überrascht sei über den Ausgang: „Ich muss niemanden etwas beweisen.“

Das Ende der mit viel Tamtam und vielen Vorkämpfen eröffneten Boxnacht im Stadion von Arlington in Texas vor 72.300 Zuschauenden war oder sollte dann etwas anrührend sein. In den letzten Sekunden der laufenden letzten Runde verbeugte sich Paul im Ring vor dem einstigen Schwergewichtsweltmeister Tyson und zollte ihm dann wohl Respekt. Oder tat zumindest so.

Zuvor hatten die Fans einen Kampf auf niedrigem Niveau gesehen. Ein Kommentator auf „Netflix“ sagte sogar: „Das ist schon etwas traurig hier.“

Tyson hatte energisch begonnen, schaffte es aber nicht, seinen agileren Gegner auszuknocken. Und mit zunehmender Dauer war dann die bessere Kondition für den jüngeren Boxer entscheidend. Der 27 Jahre alte Paul siegte verdient gegen Tyson. In Runde drei lange Paul ordentlich zu und Tyson kam ins Wanken.

Nach Runde drei hielt sich Tyson zurück

Danach dominierte Paul. Tysons hielt sich zurück, zur Enttäuschung vieler Prominenter in der Arena des Footballteams Dallas Cowboys. Der ehemalige Basketballstar Shaquille O’Neal hatte kurz vor dem Kampf von Tyson gefordert: „Versohle ihm den Arsch.“

Dazu kam es aber dann eben nicht: Die Punktrichter entschieden klar zugunsten des boxenden Influencers, der zuvor nur elf Kämpfe (bei zehn Siegen) bestritten hatte (80-72, 79-73 und 79-73).

Netflix hat Probleme bei der Übertragung

Sieger Paul sagte schließlich: „Es war eine Ehre, dass ich gegen ihn kämpfen durfte.“ Für Mike Tyson gab es ein dickes Trostpflaster, angeblich kassierte der Verlierer 38 Millionen Dollar für seinen ersten Auftritt im Boxring seit 19 Jahren.

In Deutschland hatten viele Zuschauer übrigens umsonst am frühen Samstagmorgen den Wecker gestellt. Der Kampf begann kurz nach sechs Uhr mitteleuropäischer Zeit und der Stream von Netflix wackelte oder funktionierte gar nicht.

So gingen schon vor dem Kampf 25.000 Beschwerden beim Streaminganbieter wegen der anhaltenden Störungen ein. Im sozialen Netzwerk „X“ posteten zahlreiche Nutzer Fotos von Fehlermeldungen und beschwerten sich über die durchweg schlechte Auflösung während der Übertragung. Eine öffentliche Reaktion von Netflix gab es zunächst nicht.