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Neues Team für NBA-Star Dennis Schröder: Ein Glücksfall für den deutschen Basketball-Weltmeister und die Warriors
Dennis Schröder wird zu Golden State transferiert, es ist seine achte Station in sechs Jahren. Das NBA-Nomadenleben ist hart, doch der Wechsel an die Seite von Superstar Curry könnte passen.

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NBA-Profis haben ein privilegiertes Leben. Das Durchschnittsgehalt liegt in dieser Saison bei 11,9 Millionen US-Dollar. Doch die Basketballer zahlen dafür einen Preis. Bis auf ganz wenige Superstars haben sie ihr Schicksal nur bedingt in der eigenen Hand, sie führen ein Nomadenleben.
Die Karriere von Dennis Schröder ist dafür ein gutes Beispiel. Der Kapitän der deutschen Nationalmannschaft hat von 2013 bis 2018 für die Atlanta Hawks gespielt und ist seitdem mehr oder weniger heimatlos. Er wechselte erst nach Oklahoma City, dann zu den Los Angeles Lakers, nach Boston, Houston, zurück zu den Lakers, nach Toronto und Brooklyn.
Am Sonntag wurde er zu den Golden State Warriors transferiert. Acht Stationen in sechs Jahren. „Ich weiß, wie das Business läuft“, hatte Schröder vor einigen Monaten gesagt.
Es kann hart sein, wenn man ohne Mitspracherecht von einem Tag auf den anderen zu einem neuen Team, in eine neue Stadt wechseln muss, noch dazu mit kleinen Kindern. Auch Schröder war in der Vergangenheit nicht mit jedem Trade glücklich – der Schritt nach San Francisco zu den Warriors könnte für den 31-Jährigen allerdings ein Glücksfall sein.
Schröder spielt aktuell die beste Saison seiner Karriere, erzielt im Schnitt 18.6 Punkte und 6,6 Assists. Diese Werte werden nun vermutlich sinken, dafür steigt der sportliche Wert. Denn anstatt für einen unambitionierten Mittelklasseklub wie die Brooklyn Nets zu spielen, kommt Schröder in ein Gewinnerteam.
Die Warriors haben unter Trainer Steve Kerr und mit Superstar Steph Curry in den vergangenen zehn Jahren vier Meisterschaften geholt. Ihre größte Zeit ist zwar bereits vorbei, aber die Kalifornier haben immer noch das Potenzial, um vorne mitzuspielen. Schröder könnte dabei eine große Hilfe sein.
Mit seiner Geschwindigkeit und Erfahrung soll er den 36 Jahre alten Curry entlasten, mit seinem Zug zum Korb eine neue Facette ins Offensivspiel einbringen. Zudem ist Schröder ein ausgezeichneter Verteidiger. Ein absoluter Titelfavorit sind die Warriors auch mit ihm nicht, aber gegen ein Team mit Curry und Schröder möchte in den Play-offs niemand spielen.
Für den Braunschweiger ist der Rest dieser Saison auch eine Chance für die Zukunft. Sein Vertrag endet im kommenden Sommer, mit guten Leistungen kann er sich für einen Verbleib in Kalifornien empfehlen. Oder zumindest seinen Marktwert für das nächste Kapitel im Nomadenleben eines NBA-Profis steigern.
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