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Einen Sprung voraus: Nico Rosberg (M.) landete in Monza vor Lewis Hamilton und Sebastian Vettel.

© AFP

Formel 1: Nico Rosberg gegen Lewis Hamilton: Der Start ist das Ziel

Das Rennen um die Weltmeisterschaft wird am Start entschieden. Denn dort liegt Nico Rosbergs einzige Chance gegen Lewis Hamilton, meinte unsere Autorin. Ein Kommentar.

Nico Rosberg hatte es schon vorher gewusst. „Ich habe nur eine Chance, und die liegt am Start“, hatte der deutsche Formel-1-Pilot gesagt. Er nutzte sie: Beim Großen Preis von Italien kam er gut vom Start weg, während sein Mercedes-Stallrivale Lewis Hamilton bis auf Platz sechs durchgereicht wurde und am Ende nur Zweiter wurde. Mit seinem zweiten Sieg im zweiten Rennen nach der Sommerpause ist Rosberg nun wieder bis auf zwei WM-Punkte an den Briten herangekommen.

Viele Experten halten den dreimaligen Weltmeister Hamilton bei voller Fahrt für den stärkeren der beiden Mercedes-Piloten. Das zeigte sich auf beeindruckende Weise am Samstag im Qualifying von Monza, als er auf seiner Traumrunde fast eine halbe Sekunde schneller als Rosberg fuhr. Aber am nächsten Tag zeigte sich eben auch die Stärke Rosbergs: Er lässt sich nicht verrückt machen und nutzt die Chancen, die Hamilton ihm bietet.

Und die größte, wenn nicht die einzige Chance für Nico Rosberg bietet sich am Start. Dort werden die Rennen zwischen den beiden Silberpfeil-Piloten in der Regel entschieden. Wer nach der ersten Kurve vorn ist, der bleibt es meist auch. Der Start ist im Zweifel wichtiger, als den Rivalen im Kampf um die Pole Position in der Qualifikation zu schlagen. Weil technische Anweisungen aus der Box in dieser Saison verboten sind, hängt ein gelungener Start vor allem vom Fahrer ab. Das weiß Rosberg aus eigener Erfahrung, in Ungarn und in Hockenheim vergab er den Sieg, weil er Hamilton auf den ersten Metern passieren ließ.

Deswegen hat er in der Sommerpause seinen Fokus auf das Prozedere an der Ampel gelegt. Er habe gemeinsam mit den Ingenieuren viel Zeit investiert, „und es hat sich ausgezahlt“. Das Naturtalent Hamilton dagegen schiebt seine verkorksten Starts (das Malheur in Monza war nicht das erste) gern auf die Technik, so auch diesmal. Wer bei Mercedes nachforscht, erhält aber schon die Einschätzung, dass es meist an Hamilton selbst liegt.

Wenn Nico Rosberg es schafft, mit eigenen guten Starts diese wohl einzige Schwäche des Teamkollegen konsequent auszunutzen und ihn so künftig noch zusätzlich unter Druck zu setzen, dann kann er seine WM-Chancen aufrecht erhalten. Und den Traum vom Titelgewinn vielleicht doch noch verwirklichen.

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