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Sport: Olympia 2008: IOC-Delegation verlässt China "höchst beeindruckt"

Peking hat eine wichtige Hürde auf dem Weg zur Austragung der Olympischen Spiele 2008 genommen. Nach einer viertägigen Inspektion zeigte sich die Prüfungskommission des Internationalen Olympischen Komitees (IOC) höchst zufrieden mit dem Konzept und den Vorbereitungen der chinesischen Hauptstadt.

Peking hat eine wichtige Hürde auf dem Weg zur Austragung der Olympischen Spiele 2008 genommen. Nach einer viertägigen Inspektion zeigte sich die Prüfungskommission des Internationalen Olympischen Komitees (IOC) höchst zufrieden mit dem Konzept und den Vorbereitungen der chinesischen Hauptstadt. Damit läuft alles auf ein Duell zwischen den Spitzenreitern Peking und Paris hinaus, wenn die IOC-Vollversammlung am 13. Juli in Moskau unter Peking, Paris, Osaka, Toronto und Istanbul den Olympia-Gastgeber für 2008 auswählt.

Die 17 Mitglieder des IOC-Teams trafen bereits am Sonntag in Osaka ein, um ihre Inspektion der Bewerberstädte fortzusetzen. Die drei anderen Städte werden anschließend besucht. Zum Abschluss in Peking zeigte sich der Vorsitzende des IOC-Inspektionsteams, der Niederländer Hein Verbruggen, "höchst beeindruckt" von der Professionalität des Pekinger Bewerbungskomitees. Das Sportkonzept um das Sportlerdorf im Norden Pekings sei "exzellent". Die Bewerbung genieße starke Unterstützung der Regierung und auch der Bevölkerung, das hätten unabhängige Umfragen bestätigt.

Nach heftiger Kritik empfahl die Kommission allerdings, aus "logistischen Gründen" die Wettbewerbe Beach-Volleyball, Mountainbike und Triathlon nicht in der Innenstadt beziehungsweise auf dem Platz des Himmlischen Friedens abzuhalten. Vor allem das Vorhaben der Chinesen, den Beach-Volleyball-Wettbewerb auf dem Platz des Himmlischen Friedens abzuhalten, war auf Kritik gestoßen, da er Schauplatz der 1989 blutig niedergeschlagenen Demokratiebewegung war.

Verbruggen, der Präsident des Internationalen Radsport-Verbandes (UCI), sagte dazu nur, einer der Gründe sei gewesen, dass die Sportler nicht so weit weg vom Olympischen Dorf sein sollten. Zu politischen Fragen wie der Menschenrechtslage oder der geforderten Freilassung politischer Gefangener in China wollte sich der Niederländer auch nicht äußern. Während des Besuchs der IOC-Bewertungskommission war die Kontrolle von Bürgerrechtlern und ihrer Familien verschärft worden. Zudem wurde die Ehefrau des inhaftierten Bürgerrechtlers Wu Yilong für zwei Jahre in ein Umerziehungslager gesteckt, nachdem sie mit anderen einen Hilferuf an das IOC geschickt hatte. Verbruggen sagte, Aufgabe seines Teams sei gewesen, "die technischen Fragen einzuschätzen, nicht die politischen. Das IOC ist eine Institution, die die Einheit der Olympischen Bewegung wahren muss, und kann nicht zu politischen Angelegenheiten Stellung nehmen." Die IOC-Mitglieder müssten darüber jeder nach seinem Gewissen selbst entscheiden. Dies hatte zuvor bereits IOC-Präsident Juan Antonio Samaranch unterstrichen: "Die politische Bewertung ist Sache der IOC-Mitglieder. Sie müssen für sich entscheiden, ob die Frage der Menschenrechte für sie wichtig ist oder nicht."

Die Umweltsituation fand bei der IOC-Kommission besonderes Augenmerk, nachdem sich Peking in der Vergangenheit als eine der zehn Städte der Welt mit der schlimmsten Luftverschmutzung einen Namen gemacht hatte. Der Umweltexperte im Team, Simon Balderstone, sagte: "Ich habe eine Menge Tatsachen gefunden, habe viele Fragen gestellt und viele Antworten bekommen." Pekings Bewerbungskomitee nehme die Umweltfrage aber "so ernst wie wir".

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