
© dpa/Adam Warzawa
Olympia rückt näher: Auf die Nationalmannschaft wartet nach der EM-Qualifikation noch viel Arbeit
Das DFB-Team der Frauen kann sich im Rückspiel gegen Polen 3:1 behaupten. Für die Qualifizierung reichte die Leistung aus, aber für Olympia muss vor allem die Chancenverarbeitung optimiert werden.
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Nicht nur das Ergebnis, auch der Verlauf des Spiels erinnerte an das Hinspiel in Rostock. So fiel in der 12. Minute das erste Tor. Nur eben nicht für Deutschland, sondern für die Polinnen, die durch einen Einwurf beinahe unbeschwert vor das deutsche Tor gekommen waren. Dominika Grabowska nutzte ihre Chance. Deutschland lag 0:1 zurück. Erst in der zweiten Hälfte konnte das DFB-Team das Spiel zu seinen Gunsten drehen und gewann schließlich mit 3:1.
Im Hinblick auf die Chancenverwertung erinnerte die Partie auch an das Spiel der Männer gegen die Ukraine. Ein Eckenverhältnis von acht zu eins für Deutschland nach 30 Minuten bestätigte den Offensivdrang. Aber auch den fehlenden Torerfolg in der ersten Halbzeit.
Sydney Lohmann und Lea Schüller schafften es nicht, ihre Chancen zu verwerten: Lohmann vergab aus freier Schussposition und Schüller scheiterte mit einem Kopfball an der Latte. Neben Präzision fehlte leider auch die Varianz im Spiel. So fanden vor allem über die rechte Seite kaum Aktionen nach vorne statt. Polen, das Schlusslicht der Gruppe, spielte cleverer: Die Außenseiterinnen setzten auf Konter und standen hinten kompakt.
Erst die zweite Hälfte brachte wieder Schwung in das deutsche Team. Viele Spielerinnen wurden eingewechselt, die Mannschaft belohnte sich bereits sechs Minuten nach Anpfiff mit dem Ausgleichstreffer von Schüller. Insgesamt spielte die DFB-Elf weniger linkslastig. In der 69. Minute traf Schüller erneut. Diesmal nach einer hohen Hereingabe von Giulia Gwinn. Auch Klara Bühl belohnte sich in der 77. Minute und erhöhte auf 3:1. Es folgten weitere Chancen, Tore fielen aber nicht mehr. Nach Ecke Nummer zwölf scheiterte Elisa Senß mit einem starken Fernschuss an der polnischen Torfrau und auch Klara Bühl hatte kein Abschlussglück.
„Die ursprüngliche Besetzung hat dann gezeigt, dass sie es können“, sagte Almuth Schult, ehemalige deutsche Nationaltorhüterin und ARD-Expertin, nach dem Spiel. Mit Hinblick auf die Chancenverwertung und ein Eckenverhältnis von 14:1 für Deutschland muss aber auch eine ursprüngliche Besetzung die Tore machen.
Für Deutschland geht es erst am 12. Juli weiter gegen Island in der für sie nun sorgenfreien EM-Qualifikation. Und auch mit Blick auf Olympia kann dem DFB-Team die kommende Pause zunächst guttun. Weiter bleibt zu hoffen, dass sich die zweikampfstarke Mittelfeldspielerin Lena Oberdorf nach ihrer verletzungsbedingten Auswechslung schnell erholt.
Die EM-Qualifikation ist geschafft, die DFB-Frauen können nicht mehr von einem der beiden Spitzenplätze der Gruppe verdrängt werden. Im Vergleich mit den Topnationen muss für Olympia in Paris allerdings eine Steigerung her. Die Chancen müssen sitzen, denn 14 Ecken wird es in der Gruppenphase gegen Länder wie die USA oder Australien nicht geben.
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