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Hamlin hatte bei dem Spiel der National Football League am Montag bei einem Spielstand von 7:3 für die Bengals einen Herzstillstand erlitten (Archivbild).

© IMAGO/Randy Litzinger/Icon Sportswire

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Partie wird nicht fortgesetzt: Footballbrofi Damar Hamlin zeigt „bemerkenswerte Verbesserungen“

Nach einem Herzstillstand bei einem NFL-Spiel liegt Damar Hamlin weiterhin auf der Intensivstation. Er soll nicht in der Lage sein, zu sprechen.

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Der Zustand des nach einem Herzstillstand weiter auf der Intensivstation liegenden Footballprofis Damar Hamlin macht Fortschritte. Nach Angaben der behandelnden Mediziner des Universitäts-Krankenhauses von Cincinnati habe Hamlin in den vergangenen 24 Stunden „bemerkenswerte Verbesserungen gezeigt“, teilten die Buffalo Bills am Donnerstagnachmittag mit. Hamlin scheine „neurologisch in Ordnung“ zu sein. 

Er habe am Morgen begonnen aufzuwachen, erklärte einer der behandelnden Mediziner bei einer Pressekonferenz am Donnerstag und es scheine, dass seine neurologischen Funktionen intakt seien. „Wir sind sehr stolz, das sagen zu können und freuen uns sehr für ihn, für seine Familie und die Buffalo Bills“, meinte Timothy Pritts. Hamlin müsse immer noch „signifikante Fortschritte machen, aber das markierte schon einen Wendepunkt.“ 

Wie der Sender ESPN berichtete, soll Hamlin nach Angaben der Ärzte in der Lage sein, Hände und Füße zu bewegen, er soll aber nicht in der Lage sein zu sprechen. Sie hätten aber schriftlich kommunizieren können. 

Hamlin habe dabei gefragt, ob die Bills die Partie am Montag gegen die Cincinnati Bengals gewonnen hätten. „Die Antwort ist ja, Damar, du hast das Spiel des Lebens gewonnen“, sagte Pritts. Der NFL-Verteidiger sei dennoch weiter in einem kritischen Zustand. Hamlin hatte bei dem Spiel der National Football League am Montag – bei einem Spielstand von 7:3 für die Bengals – einen Herzstillstand erlitten. Eine definitive Ursache dafür haben die Mediziner nach eigenen Angaben noch nicht gefunden. 

Bills und Bengals für die Playoffs qualifiziert

Die National Football League hat unterdessen ihre Entscheidung bekannt gegeben, die Partie zwischen den Bills und den Bengals weder fortzusetzen noch zu wiederholen. „Das ist eine sehr schwierige Woche gewesen. Wir fokussieren uns weiter auf die Genesung von Damar Hamlin und sind von seinem verbesserten Gesundheitszustand ermutigt“, erklärte NFL-Boss Roger Goodell.

Die NFL erklärte ihre Entscheidung, das Spiel nicht fortzusetzen, unter anderem damit, dass die Bengals und Bills bereits für die Playoffs qualifiziert sind. Zudem hätte bei einer Fortsetzung des Spiels der Start der Endrunde verschoben werden müssen, was alle 14 Playoff-Teams beeinträchtigt hätte. Am kommende Wochenende findet der letzte Hauptrundenspieltag der NFL statt, am 14. Januar beginnen die Playoffs.

Die Buffalo Bills versammeln sich um Damar Hamlin, während dieser auf dem Platz behandelt wird.

© Foto: Sam Greene/REUTERS

Die Bills und Bengals werden damit nur 16 statt 17 reguläre Saisonspiele absolviert haben. Um „potenzielle Ungerechtigkeiten“ in der Tabelle zu entschärften, hat die NFL verschiedene Szenarien entwickelt, über die die Besitzer der Teams am Freitag abstimmen werden. Demnach werde das Spiel um den Titel in der AFC unter bestimmten Voraussetzungen an einem neutralen Ort ausgetragen.

Das beste Team der beiden Conferences erhält in der ersten Playoff-Runde ein Freilos. In der AFC haben die Cincinnati Bengals, Buffalo Bills und Kansas City Chiefs noch die Chance auf die beste Bilanz der Hauptrunde. Die Bengals haben nach dem Spielabbruch derweil den Titel ihrer Division sicher.

Ich denke, es ist sehr sinnvoll, an den Helmen und den Gehirnerschütterungs-Protokollen zu arbeiten.

US-Präsident Joe Biden

Persönlich Mut zugesprochen hat US-Präsident Joe Biden den Eltern des 24-Jährigen. Er habe „ausführlich“ mit dem Vater und der Mutter des Spielers der Buffalo Bills gesprochen, verriet Biden (80) in einer Medienrunde über den Anruf am Mittwoch (Ortszeit) während einer Dienstreise.

Biden äußerte sich auch zur Debatte über die körperlichen Gefahren im American Football, die nach dem Notfall erneut aufgekommen ist. „Ich denke, es ist sehr sinnvoll, an den Helmen und den Gehirnerschütterungs-Protokollen zu arbeiten“, sagte der US-Präsident. Doch dieser Sport bleibe „gefährlich“, so Biden, „das muss man einfach anerkennen“.

NFL-Profi D.J. Reader von den Cincinnati Bengals hält die Forderungen für noch mehr Schutzmaßnahmen für überzogen. Die verheerenden Folgen von Hamlins Verteidigungsaktion im Spiel bei den Bengals seien das Resultat eines „verrückten Unfalls“, so Reader, „so etwas passiert manchmal“.

Man könne weder als Verteidiger noch als Offensivspieler „den Fuß vom Gas nehmen“, ansonsten würde das Verletzungsrisiko noch größer sein. (dpa)

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