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Trotz Erstrundenaus in Berlin: Petkovic fühlt sich fit wie seit Jahren nicht
Andrea Petkovic scheitert beim Tennisturnier in Berlin an Victoria Asarenka, doch körperlich fühlt sie sich fit wie seit Jahren nicht.
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Das erste Aufschlagspiel war noch nicht vorbei, da reckte Andrea Petkovic schon die linke Faust nach oben. Sie hatte einen 0:40-Rückstand gegen Victoria Asarenka aus Belarus aufgeholt. Kurz darauf ging sie 1:0 in Führung. Es war der Auftakt einer Partie, in der Andrea Petkovic ihre Gegnerin richtig forderte. Am Ende aber musste sie sich in der ersten Runde mit 4:6, 6:7 (2:7) geschlagen geben.
Asarenka trifft am Donnerstag im Achtelfinale auf Angelique Kerber, die sich 6:2, 6:1 gegen die Japanerin Misaki Doi durchsetzte. Kerber ist die letzte verbliebene deutsche Spielerin im Berliner Turnier, das am Mittwoch ab 11 Uhr (live bei ServusTV) an der Hundekehle fortgesetzt wird.
Der Tennissport ist zurück in Berlin
Eigentlich hatte im vergangenen Jahr erstmals nach langer Pause wieder die Tennis-Weltklasse bei einem offiziellen Turnier auf der herrlich gelegenen Anlage aufschlagen sollen. Das war wegen der Coronavirus-Pandemie nicht möglich. Nun kann das WTA-Turnier auf Rasen über die Bühne gehen, dabei gibt es immer noch Einschränkungen. So ist beispielsweise die maximale Besucherzahl derzeit auf 500 pro Tag begrenzt, ab Freitag soll sie bei 1000 liegen.
Am Dienstagnachmittag waren beim Spiel von Petkovic im Steffi-Graf-Stadion etwa 200 Menschen zugegen. Das klingt wenig, bedeutet aber viel. „Die Atmosphäre war super. Natürlich hat man gemerkt, dass es nicht ganz voll war. Aber trotzdem war die Unterstützung toll“, sagte Petkovic.
Einst auf Position neun in der Weltrangliste liegend, rangiert sie dort aktuell auf Platz 129. Das Startrecht in Berlin war ihr mit einer Wildcard zuerkannt worden. Gegen die ehemalige Weltranglistenerste Asarenka zeigte Petkovic, dass sie noch sehr ansprechendes Tennis zu spielen imstande ist.
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Das erste Break im ersten Satz war das einzige. Dieses gelang Favoritin Asarenka zum 3:2. „Sie hat sehr aggressiv angefangen. Anfang des zweiten Satzes konnte ich dann das Heft in die Hand nehmen“, sagte Petkovic. Sie durchbrach sofort den Aufschlag ihrer Gegnerin. Anschließend jagte ein Break das nächste. Garniert mit Ballwechseln, die beim Publikum für reichlich Begeisterung sorgten. Weniger begeistert war die an Nummer sieben gesetzte Asarenka. Ihr war deutlich anzumerken, dass sie sich den Nachmittag anders vorgestellt hatte. Nachdem sie mit ihrem Schläger wütend auf den Boden gehämmert hatte, fing sie sich eine Verwarnung ein.
Endlich verletzungsfrei
Petkovic führte im zweiten Durchgang stets, konnte aber mehrere Satzbälle nicht nutzen und verlor im Tie-Break. Nach der Partie trauerte sie den liegengelassenen Chancen hinterher, vor allem einem Satzball, als ihr Rückschlag an der Netzkante hängenblieb. Insgesamt aber war die 33-Jährige mit dem Auftritt auf dem von ihr wenig geliebten Untergrund Rasen durchaus zufrieden: „Ich bin mit Spielerinnen aus den Top 20 auf Augenhöhe. Ich muss weiter auf diesem Niveau spielen, dann wird es sich wieder zu meinen Gunsten drehen.“
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Im späten Teil ihrer Karriere hat Petkovic zuletzt wieder etwas kennengelernt, was es für sie in der Art lange nicht mehr gab: eine Phase ohne größere Verletzungsprobleme. Abgesehen von einem Hexenschuss im April sei sie körperlich „seit Monaten in Superform. Ich konnte mein Trainingspensum voll fahren. Das hatte ich in den letzten vier Jahren überhaupt nicht.“
In der Vergangenheit hatte sie öfter über ein mögliches Karriereende gesprochen. Sie hat ein Buch geschrieben, ist Moderatorin beim ZDF. Momentan macht ihr Tennis aber wieder viel Spaß. Jetzt noch mehr, denn: „Es ist ein Unterschied, ob wir vor Publikum spielen oder nicht. Deswegen hoffe ich, dass sich alles wieder zur Normalität entwickelt und wir bald vor voller Hütte spielen.“
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