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Nicht aufzuhalten. Schalkes spanischer Angreifer Raúl wurde von Werder kaum behelligt. Hier bejubelt er sein Tor zum 3:0, Bremens Torwart Tim Wiese ist bedient. Foto: dapd

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Sport: Raúl hat alle Freiheiten

Der spanische Stürmerstar erzielt gegen Werder drei Tore, die überforderten Bremer erleben bei Schalkes 5:0-Sieg ein Debakel.

Vor lauter Freude deutete Raúl demonstrativ auf das Vereinsemblem des FC Schalke 04 auf seiner Brust. Drei Treffer gegen Werder Bremen waren ihm schon in der vergangenen Saison gelungen– aber dieses Kunststück zu wiederholen, war Raúl nicht nur ein Vergnügen, sondern eine Herzensangelegenheit. Beim 5:0 (3:0) gegen die Bremer, einen vermeintlichen Konkurrenten aus dem oberen Drittel, wurde der spanische Stürmerstar zum überragenden Mann einer insgesamt starken Elf. Die weiteren Tore erzielten Kyriakos Papadopoulos und Klaas-Jan Huntelaar, dank des Sieges festigte Schalke den dritten Platz in der Fußball-Bundesliga.

Sogar der zuweilen knurrig wirkende Trainer Huub Stevens geriet ins Schwärmen. „Es war ein Superspiel von uns, nur die ersten paar Minuten nach der Pause waren nicht gut.“ Raúl befeuerte mit seinen Toren abermals die Spekulationen, ob er seinen zum Saisonende auslaufenden Vertrag verlängern werde. Eine Entscheidung werde frühestens im Januar fallen, sagte der 34 Jahre alte Angreifer.

Die Bremer waren zwar als Tabellen-Fünfter nach Gelsenkirchen gereist, aber in den unmittelbaren Vergleichen mit den anderen Mannschaften aus den besten Bundesligakreisen den Nachweis gehobener Klasse stets schuldig geblieben. Gegen Bayern, Dortmund und Mönchengladbach hatte Werder bei 1:11 Toren nicht einen einzigen Punkt ergattert. Am Samstagabend zeichnete sich früh ab, dass dieser Trend sich fortsetzen sollte. Schalke, zuletzt im Europapokal mit einer B-Elf erfolgreich und deshalb ausgeruht, führte schon nach zwanzig Minuten 2:0, ohne alle Chancen genutzt zu haben, die sich bis dahin geboten hatten.

Bei seinen ersten beiden Treffern kam Raúl erstaunlich unbehelligt im Fünfmeterraum zum Schuss; dabei profitierte er jeweils von Huntelaars Vorarbeit. Dem ersten Tor ging ein Pfostenschuss, dem zweiten eine Flanke des Niederländers voraus. Den zweiten Vollstreckungsauftrag erledigte Raúl allerdings aus stark abseitsverdächtiger Position. Vor den beiden spanisch-niederländischen Gemeinschaftswerken hatten Teemu Pukki und Marco Höger gute Chancen ausgelassen, schon in der ersten Viertelstunde aufzutrumpfen. Das Zwischenergebnis zwang Bremen, nach vorn zu spielen – und versetzte Schalke in die komfortable Lage, auf Gegenstöße zu lauern. Während Werder nicht eine einzige gute Möglichkeit zustande brachte, hätten Pukki und Huntelaar den Vorsprung der Heimelf noch vor der Pause ausbauen können, sie scheiterten jedoch an Torhüter Tim Wiese.

Nach dem Seitenwechsel gingen die Bremer ein wenig zielstrebiger zu Werke, Markus Rosenberg entfachte zweimal sogar Gefahr. Diese Vorstöße genügten jedoch nicht, um Schalke zu verunsichern. Die Westfalen blieben bei Kontern gefährlich, besonders Raúl. Der Señor, wie sie ihn nennen, hatte noch nicht genug und nutzte eine Flanke von Christian Fuchs zum dritten Tor. Nach gut einer Stunde war der Widerstand der Bremer vollends gebrochen. Es ging nur noch um die Höhe des Schalker Sieges, Papadopulos und Huntelaar machten die Partie für Werder mit weiteren Treffern zum Debakel.

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