zum Hauptinhalt
Ex-Fußballer Thomas Hitzlsperger

© Foto: dpa/Marijan Murat

Update

Reaktionen zum One-Love-Verbot: „Wie erbärmlich?! Wie wäre es mit Regenbogen-Schnürsenkeln?“

Der ehemalige Fußball-Nationalspieler Thomas Hitzlsperger findet deutliche Worte zum Fifa-Eklat. Auch Politiker sind „enttäuscht“ und „beschämt“.

Ex-Nationalspieler Thomas Hitzlsperger hat FIFA-Präsident Gianni Infantino für die angedrohten Sanktionen im Zusammenhang mit der „One Love“-Kapitänsbinde kritisiert. „Infantino hat es sogar geschafft, die Mannschaften zu zwingen, die #OneLove-Binde nicht zu tragen. Wie erbärmlich?! Wie wäre es mit Regenbogen-Schnürsenkeln?“, schrieb der 40-Jährige am Montag bei Twitter.

Kurz darauf legte Hitzlsperger nach: „Gianni Infantino glaubt, er ist größer als Virgil van Dijk, Manuel Neuer, Harry Kane und viele andere Fußball-Weltstars. Er glaubt, er besitzt das Spiel. Er kann sich sogar schwul, arabisch, muslimisch and vieles Weiteres fühlen. So traurig, dass wir an diesen Punkt gelangt sind.“

Empfohlener redaktioneller Inhalt

An dieser Stelle finden Sie einen von unseren Redakteuren ausgewählten, externen Inhalt, der den Artikel für Sie mit zusätzlichen Informationen anreichert. Sie können sich hier den externen Inhalt mit einem Klick anzeigen lassen oder wieder ausblenden.

Ich bin damit einverstanden, dass mir der externe Inhalt angezeigt wird. Damit können personenbezogene Daten an Drittplattformen übermittelt werden. Mehr Informationen dazu erhalten Sie in den Datenschutz-Einstellungen. Diese finden Sie ganz unten auf unserer Seite im Footer, sodass Sie Ihre Einstellungen jederzeit verwalten oder widerrufen können.

Die „One Love“-Kapitänsbinde der europäischen Kapitäne um Manuel Neuer hat am zweiten WM-Tag zum großen Zerwürfnis mit dem Fußball-Weltverband FIFA geführt. Nach Informationen der Deutschen Presse-Agentur setzte die FIFA die an der Kampagne für Menschenrechte und Vielfalt beteiligten UEFA-Teilnehmer stark unter Druck - und drohte mit sportlichen Sanktionen.

Der Deutsche Fußball-Bund und die weiteren Verbände verzichten in Katar deshalb nun doch auf das symbolträchtige Stückchen Stoff.

„Wir erleben einen beispiellosen Vorgang in der WM-Geschichte. Die von der FIFA herbeigeführte Konfrontation werden wir nicht auf dem Rücken von Manuel Neuer austragen“, sagte DFB-Präsident Bernd Neuendorf am Montag. „Es handelt sich um eine Machtdemonstration der Fifa. Das war eine eindeutige Drohung.“

„Es fühlt sich stark nach Zensur an“, sagte DFB-Direktor Oliver Bierhoff. „Man kann uns die Binde nehmen, aber nicht unsere Werte.“

Aus der deutschen Politik gab es auch Kritik am Deutschen Fußball-Bund (DFB). „Noch ein Grund nicht zu schauen! #FIFAWorldCupQatar2022 und an @DFB, das ist echt schwach“, schrieb Renate Künast (Bündnis 90/Die Grünen).

Empfohlener redaktioneller Inhalt

An dieser Stelle finden Sie einen von unseren Redakteuren ausgewählten, externen Inhalt, der den Artikel für Sie mit zusätzlichen Informationen anreichert. Sie können sich hier den externen Inhalt mit einem Klick anzeigen lassen oder wieder ausblenden.

Ich bin damit einverstanden, dass mir der externe Inhalt angezeigt wird. Damit können personenbezogene Daten an Drittplattformen übermittelt werden. Mehr Informationen dazu erhalten Sie in den Datenschutz-Einstellungen. Diese finden Sie ganz unten auf unserer Seite im Footer, sodass Sie Ihre Einstellungen jederzeit verwalten oder widerrufen können.

Ihr Parteikollege Konstantin von Notz schrieb ebenfalls bei Twitter: „Finde ich eine abstruse, falsche und beschämende Entscheidung. Was ist die #FIFA nur für ein unterirdischer Laden!“

Die FDP-Politikerin Renata Alt, Vorsitzende des Bundestagsausschusses für Menschenrechte und humanitäre Hilfe, sagte einer Mitteilung zufolge: „Dass der DFB und andere europäische Verbände sich dem Druck der FIFA unterwerfen und die One-Love-Binde nicht länger tragen werden, ist enttäuschend. Dass die FIFA aber mit Punktabzug für ein derartiges Bekenntnis zu Menschenrechten gedroht hat, ist skandalös. Menschenrechte sind universell gültig und keine politische Botschaft!“

Auch die britische Regierung kritisiert den Umgang der Fifa. „Wir teilen die Frustration der (englischen Verbands) FA mit der Entscheidung der FIFA, die die Spieler in eine sehr schwierige Position bringt“, sagte ein Sprecher des Premierministers Rishi Sunak am Montag in London. „In Bezug auf LGBT-Rechte im weiteren Sinne ist die Politik Katars eindeutig nicht die der Regierung des Vereinigten Königreichs und nicht diejenige, die wir unterstützen würden.“ (dpa, Tsp)

Zur Startseite

showPaywall:
false
isSubscriber:
false
isPaid:
showPaywallPiano:
false