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Cheftrainer Serge Aubin darf seine Profis endlich wieder auf dem Eis begrüßen.

© dpa

Saisonstart im Eishockey weiter offen: Die Eisbären trainieren wieder – ohne zu wissen wofür

Ob die neue Saison in der Deutsche Eishockey-Liga im November tatsächlich beginnt, ist fraglich. Die Eisbären bereiten sich trotzdem darauf vor.

Trotz der kritischen Lage des deutschen Eishockeys aufgrund der Coronakrise bemühen sich die Eisbären, den Anschein von Normalität zu wahren: Obwohl der für Mitte November geplante Saisonstart der Deutschen Eishockey-Liga (DEL) weiterhin akut gefährdet ist, werden die Berliner in einer Woche ihre ersten Testspiele nach der langen Sommerpause bestreiten – und das sogar vor Zuschauern.

Im Rahmen eines Vorbereitungsturniers in Dresden trifft die Mannschaft am 3. Oktober auf den EHC München. Zweiter Testgegner sind dann einen Tag später entweder die Dresdner Eislöwen oder die Lausitzer Füchse. Erstmals seit dem vorzeitigen Abbruch der vergangenen DEL-Saison Anfang März werden die Eisbären-Profis dann wieder echte Eishockey-Atmosphäre erleben: Jeweils 1800 Fans dürfen bei den Spielen in der 4412 Zuschauer fassenden Dresdner Arena dabei sein.

Auf lautstarke Unterstützung mussten die Berliner zuletzt verzichten. Das mehrfach verschobene erste Mannschaftstraining, in normalen Zeiten ein stimmungsvolles Happening im Spätsommer, bei dem Hunderte von Fans im Wellblechpalast die Rückkehr ihres Teams aufs Eis feiern, fand am vergangenen Dienstag aufgrund der aktuellen Hygienebestimmungen unter Ausschluss der Öffentlichkeit statt. Trotzdem überwog die Freude, nach über einem halben Jahr in den Profialltag zurückzukehren: „Die Spieler haben es vermisst, wir Trainer haben es vermisst, es ist für alle gut“, sagte Headcoach Serge Aubin. „Wir warten natürlich weiter auf einen festen Termin für den Saisonstart, aber wir legen jetzt einfach los.“

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Freuen konnte sich der Kanadier zudem über den körperlichen Zustand seiner Profis – „Alle sind gesund und in diesem Jahr wirklich fit“ – und unerwarteten personellen Zuwachs. Weil auch in Nordamerika noch unklar ist, wann die Profiligen die kommende Spielzeit beginnen, werden neben dem gebürtigen Berliner Leon Gawanke, der bei den Winnipeg Jets unter Vertrag steht, auch fünf Nachwuchsspieler der Los Angeles Kings auf Leihbasis vorerst bei den Eisbären trainieren. Hintergrund ist die langjährige Kooperation mit dem Team aus der National Hockey League (NHL), das wie die Berliner zur Anschutz Entertainment Group gehört.

Zu den Leihspielern aus Los Angeles zählt Alex Turcotte, den die Kalifornier im letztjährigen Draft an fünfter Stelle ausgewählt hatten. Der 19 Jahre alte Angreifer ist nicht das einzige Riesentalent, das es aufgrund der Pandemie zeitweise nach Deutschland verschlagen hat.

Mit Moritz Seider (Mannheim) und Dominik Bokk (Krefeld) wurden weitere Erstrunden-Draftpicks der vergangenen Jahre von ihren NHL-Organisationen an hiesige Klubs verliehen. Ob einer von ihnen in absehbarer Zeit tatsächlich in einem Pflichtspiel auflaufen wird, ist aber noch völlig offen – wie im Moment fast alles im Eishockeysport.

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