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Alex Kral (Bildmitte) unterlief gegen Hoffenheim ein Eigentor zum 0:1. Auch sonst erlebten die Schalker einen gebrauchten Ostersonntag in Sinsheim.

© Imago/Langer

Schalke wieder Bundesliga-Schlusslicht: „Dem Abstiegskampf nicht würdig“

Bei der Niederlage gegen Hoffenheim enttäuscht Schalke gegen einen direkten Mitkonkurrenten. Nun folgt am kommenden Freitag das nächste richtungsweisende Duell.

Torhüter Ralf Fährmann eierte nach dem so ernüchternden Sonntagabend im Sinsheimer Stadion erst gar nicht groß herum und sprach von einem bevorstehenden Finale im Abstiegskampf. „Ich habe das nie so richtig gesagt, aber ich denke, am Freitag – das ist eins“, sagte er. Und was der FC Schalke 04 aus dem 0:2 (0:1) beim Mitkonkurrenten TSG 1899 Hoffenheim mitnehmen kann in die nächste, noch brisantere Partie zwischen dem Tabellenletzten und dem Vorletzten Hertha BSC in der Fußball-Bundesliga? „Die Stimmung von den Fans, mehr nicht“, so der 34-Jährige.

Nach einem Zwischenhoch katapultierte die zweite Niederlage nacheinander die Gelsenkirchener dorthin, wo sie vorher schon lange gestanden hatten: ganz nach unten im Tabellenkeller. Trainer Thomas Reis sagte in der Pressekonferenz trocken: „Wir brauchen nicht nach hinten schauen, da ist keine Mannschaft.“

Anders als die Schalker Mannschaft nötigte die Gelsenkirchener Fan-Macht selbst den Hoffenheimer Anhängern mächtig Respekt ab – und eine bemerkenswerte Ironie. „Auswärtssieg! Auswärtssieg!“, skandierten die heimischen Zuschauer nach dem Abpfiff, und selbst der Stadionsprecher pustete nach dem dritten Erfolg der TSG nacheinander erst mal tief durch: „Das war wirklich ein ganz wichtiger Auswärtssieg zu Hause gegen Schalke.“

Wir haben es einfach gar nicht hinbekommen. Das tut weh.

Marius Bülter im Dazn-Interview nach Schalkes Niederlage am Sonntag

Aber auch geschätzte 15.000 lautstarke Königsblaue konnten die Gäste nicht zum Sieg brüllen. „Wir haben es einfach gar nicht hinbekommen. Das tut weh. Wir wussten, welche Bedeutung das Spiel hat, was wir für eine Möglichkeit hatten, in der Tabelle zu klettern“, sagte Stürmer Marius Bülter im Dazn-Interview nach dem nächsten Rückschlag im Kampf um den Klassenverbleib. Auch Fährmann ging selbstkritisch mit seinem Team um: „Unter dem Strich war's kein gutes Spiel von uns.“

Vor der nächsten so wichtigen Herausforderung am Freitag gegen die ebenfalls in große Not geratene Hertha liegen die Schalker, die nun fünf Zähler Rückstand auf den VfL Bochum auf dem ersten sicheren Nichtabstiegsplatz haben, einen Punkt hinter den Berlinern. Der VfB Stuttgart ist nach dem 3:2 in Bochum auf dem Relegationsrang nun zwei Zähler entfernt.

Am Freitag kommt es in Gelsenkirchen zum Kellergipfel gegen Hertha

Dennoch schwenkten die Gäste-Fans nach dem Abpfiff fast im halben Stadion unverdrossen ihre Fahnen, als die Spieler mit gesenkten Köpfen in ihre Kurve trotteten und sich für die Unterstützung bedankten. Schalke verbuchte zwei Alu-Treffer und traf einmal – allerdings durch Alex Král (22. Minute) ins eigene Tor. Zudem mussten die Gäste vor 30.150 Zuschauern in der ausverkauften Arena noch einen Elfmetertreffer von Ihlas Bebou (70.) hinnehmen.

„Wenn man vom Abstiegskampf redet, habe ich nur eine Mannschaft gesehen, die was dafür investiert hat, und das war Hoffenheim. Das war absolut zu wenig. Die erste Halbzeit war dem Abstiegskampf nicht würdig“, kritisierte Reis, der „sehr enttäuscht und auch entsetzt“ war über den Auftritt seiner Mannschaft in der ersten Hälfte. „Auch wenn die Niederlage wehtut, gilt es jetzt, weiterzumachen. Wir haben am Freitag ein sehr wichtiges Spiel, das wir unbedingt gewinnen wollen, vielleicht auch müssen, um im Rennen zu bleiben.“

Bülter mahnte: „Es geht nur, wenn wir zusammenhalten – das haben die Fans nach dem Spiel gezeigt.“ Auch Hoffenheims Trainer Pellegrino Matarazzo registrierte „erstaunlich viele Flaggen“ des Gegners, sagte aber nach dem zumindest sportlich abgewendeten Eroberungsversuch wie schon vor dem Spiel: „Es bleibt immer unser Stadion.“ Sein Abwehrspieler Kevin Vogt musste über die „Auswärtssieg“-Rufe der TSG-Fans lachen: „Das fand ich Wahnsinn.“ (dpa)

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