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Bald bin ich in rot und Du nicht mehr! Vettel (links) mit Alonso.

© Imago

Formel 1: Sebastian Vettels nächstes Ziel: Legende

Sebastian Vettel ist mit vier Weltmeistertiteln schon ganz oben in der Formel 1. Doch nun kann er sich bei Ferrari den Respekt verdienen, den er verdient hat - findet unser Autor in seinem Kommentar.

Von Christian Hönicke

Was die Zahlen anbetrifft, hat Sebastian Vettel längst den Olymp des Rennsports erreicht. Vier Weltmeistertitel hat der Formel-1-Pilot bereits gewonnen und sich zu den Legenden Schumacher, Fangio, Prost und Senna gesellt. Dennoch wird dem Heppenheimer in der Rennsportszene mitunter nicht der Respekt entgegen gebracht, den er laut Statistik längst verdient hätte. Dafür kann er selbst nur wenig. Es war Fluch und Segen zugleich für ihn, dass er schon in jungen Jahren das beste Auto der Formel 1 hingestellt bekam. So mühelos sahen seine Siegesfahrten bisweilen aus, dass Vettel nie sein wahres Können unter Beweis stellen konnte.

Diese Chance bietet sich Vettel nun ab der kommenden Saison. Das Unternehmen Ferrari wird ein mühevolles für ihn, denn der legendäre Rennstall steckt im Tal. Schnelle Erfolge werden sich kaum einstellen. Wenn er seinem Idol Michael Schumacher nicht nur in den Statistiken nahekommen will, muss er nun ähnliche Kämpferqualitäten zeigen. Das gilt in doppelter Hinsicht, denn auch Vettel selbst durchlebt ein Schaffenstief. Gegen seinen Teamkollegen Daniel Ricciardo sah er zuletzt nicht immer gut aus, bisweilen wirkte der Deutsche lustlos und maulig. Das hat Vettels Kritiker wie Jacques Villeneuve bestätigt, die in ihm den verwöhnten Red-Bull-Jungen sehen.

Eine weitere Trophäe mit dem Konzern, der ihn seit Teenagertagen förderte, hätte an Vettels Image wenig geändert. Anders sieht es aus, wenn er sich mit Ferrari aus dem Mittelfeld zum fünften Titel kämpft. Den ersten Schritt zur Legende hat Sebastian Vettel nun gemacht. Den Rest des Weges wird er im Auto zurücklegen müssen.

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