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Das deutsche Team durfte gegen die Slowakei dreimal jubeln.

© dpa/Markus Lenhardt

Sieg beim Deutschland Cup: Eishockey-Nationalmannschaft holt sich Selbstvertrauen für Olympia

Nach dem Rückschlag gegen Österreich zeigt sich das DEB-Team im dritten Spiel deutlich verbessert und schlägt zum Abschluss die Slowakei.

Von Carsten Lappe

Stand:

Das deutsche Eishockey-Nationalteam hat mit dem elften Gewinn des Deutschland Cups Fahrt in Richtung Winterspiele in Mailand aufgenommen. Drei Monate vor Olympia sicherte sich das Team von Bundestrainer Harold Kreis durch ein starkes 3:0 (2:0, 1:0, 0:0) gegen die Slowakei zum Abschluss den Sieg bei der 36. Auflage des traditionellen Heim-Turniers. Ohne nennenswerte personelle Veränderungen war die Auswahl des Deutschen Eishockey-Bundes im Vergleich zum 2:5-Rückschlag gegen Österreich am Samstag kaum wiederzuerkennen.

Vor 3.333 Zuschauern in Landshut schossen Parker Tuomie (11. Minute) von den Kölner Haien, Bremerhavens Bennet Roßmy (12.) und Fabio Wagner (23.) von Red Bull München die Tore gegen den Olympiadritten von 2022, der die ersten beiden Turnierspiele souverän gewonnen hatte. Nach dem deutschen 4:1-Auftakt gegen Lettland brachte der gewonnene direkte Vergleich mit den Slowaken den Turniersieg.

DEB-Team deutlich besser als gegen Österreich

Im Vergleich zum schwachen Spiel im Prestigeduell mit Österreich kam Deutschland am Sonntag verbessert und engagierter ins Spiel. „Keiner lässt so ein Ergebnis und so ein Spiel gerne auf sich sitzen. Wir werden anders auftreten“, hatte Bundestrainer Kreis vor dem Spiel gesagt und behielt Recht. Allerdings machten es die bislang starken Slowaken dem deutschen Team mit ungestümen Fouls zu Beginn auch einfach.

Früh sammelten die Slowaken Strafzeiten und bescherten Deutschland gar zwei Situationen in doppelter Überzahl, die das DEB-Team allerdings nicht nutzte. Dennoch war mehr Zug im Spiel als noch am Tag zuvor. Ein Doppelschlag von Tuomie und Roßmy brachte die 2:0-Führung und Ruhe. Beim ersten Treffer nutzte der nachnominierte Haie-Stürmer Tuomie einen heftigen Abwehrfehler der Slowaken aus.

Wichtige Spieler nicht dabei

Gegen Österreich hatte sich das Fehlen wichtiger Spieler noch bemerkbar gemacht, davon war diesmal nichts zu spüren. Neben dem freiwilligen Verzicht von Kreis auf die stark beanspruchten Spieler von Meister Eisbären Berlin hatten sich kurzfristig auch noch die Stürmer Tobias Rieder und Dominik Kahun sowie Verteidiger Lukas Kälble verletzt. Nach DEB-Angaben verzichtete Kreis am Wochenende dann auch noch als „Vorsichtsmaßnahme“ auf Angreifer Justin Schütz.

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Mal haben die deutschen Männer den Deutschland Cup bereits gewonnen.

„Das Fehlen von Kahun hat man schon gemerkt, der kann immer nochmal eine Lücke reißen“, hatte Kapitän Moritz Müller nach dem Österreich-Spiel gesagt. „Ohne ihn, Lukas und Schützi ist es schon was anderes.“ Gegen die zuvor starken Slowaken ging es dann aber auch so.

Von Verkrampfung im Spiel angesichts des Drucks, sich für den Olympia-Kader zu empfehlen, war nur noch wenig zu spüren. Zu Beginn des Mittelabschnitts erhöhte Münchens Verteidiger Wagner durch einen herrlichen Schuss von der blauen Linie.

Empfehlung für Olympia: Shutout für Franzreb

In der Folge brachte das deutsche Team die Führung souverän und konzentriert über die Zeit. Im Tor blieb Maximilian Franzreb, der im Vergleich zum Vortag anstelle von Wolfsburgs Dustin Strahlmeier spielte und damit die einzige personelle Veränderung von Kreis war, ohne Gegentreffer. Der Mannheimer empfahl sich damit für einen Platz im Olympiakader hinter den gesetzten Philipp Grubauer (Seattle) und Mathias Niederberger (München).

Bereits am Samstag hatten die deutschen Frauen den Titel beim Deutschland Cup gewonnen. Sie siegten 9:1 (2:0, 3:0, 4:1) gegen Ungarn. „Wir freuen uns riesig über die Titelverteidigung und auch die Art, wie wir diesen Turniersieg erarbeitet haben“, sagte Bundestrainer Jeff MacLeod. Zuvor hatte es Siege Frankreich (3:2 nach Penaltyschießen) und die Slowakei (3:2 nach Verlängerung) gegeben. 

Im kommenden Jahr, wenn der Deutschland Cup in Düsseldorf stattfindet, ist ein zeitgleiches Frauenturnier nicht mehr möglich. Der Weltverband IIHF richtet die Weltmeisterschaft künftig immer zur selben Zeit im November aus. „Das ist sehr schade, aber ich glaube, der Verband lässt sich da was einfallen“, sagte Kapitänin Daria Gleißner. Für die Frauen war der Deutschland Cup eine Bühne, um mehr Aufmerksamkeit als sonst zu bekommen. (dpa)

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