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Union vor dem Spiel gegen Ingolstadt: Simon Terodde, der Sichere
Beim Stadtderby gegen Hertha BSC traf Unions Stürmer Simon Terodde zum achten Mal in der laufenden Saison, mittlerweile ist der 24-Jährige der treffsicherster Angreifer im Kader der Köpenicker. Danach sah es zu Beginn der laufenden Spielzeit nicht aus.
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Der Zustand einer Mannschaft lässt sich im Fußball oft an den Befindlichkeiten ihrer Angreifer bestimmen. Wenn man also wissen will, wie es dem 1. FC Union zurzeit geht, dann braucht man sich nur Simon Terodde anzusehen. Grinsend sitzt er in seinem Trainingsanzug da und beantwortet entspannt jede einzelne der Fragen, die da auf ihn einprasseln. Zum Beispiel die nach den Gründen für die vielen guten Auftritte, die Union bis auf den vierten Rang der Zweiten Liga katapultierten. „Die Mannschaft zeichnet eine extrem hohe Qualität aus“, sagt Terodde. Und dürfte sich damit vor allem selbst meinen.
In den vergangenen 15 Spielen hat der 24 Jahre alte Stürmer acht Tore erzielt – so viel wie kein anderer im Team. Simon Terodde steht damit auch ein bisschen symbolisch für die Entwicklung seines Vereins. Denn lange Zeit haben die Köpenicker einen wie ihn im Sturm gesucht. Einen, der da ist, wenn es darauf ankommt, und der dann vor allem auch trifft. Erst im vor zwei Jahren, genauer gesagt im Sommer 2011, schienen sie ihn gefunden zu haben. Terodde hat alle bisherigen Spiele der Saison absolviert, er spielt zuverlässig und er trifft zuverlässig. Jedenfalls inzwischen.
Was wurde zu Beginn der laufenden Spielzeit nicht alles gemäkelt am Sturm der Unioner. Zu unsicher sei er und nicht immer da im richtigen Moment. Er spielte wie die gesamte Mannschaft – harmlos, unspektakulär, und manches Mal stand man sich auch gegenseitig im Weg. „Bei Spielern in seinem Alter ist es normal, dass es Höhen und Tiefen gibt“, sagt Unions Trainer Uwe Neuhaus. Die Tiefen hatte Simon Terodde wie sein Team zu Saisonbeginn – erst am siebten Spieltag erzielte der Stürmer sein erstes Tor. Seither hat er sich kontinuierlich bis zu seinem vorläufigen Hoch hingearbeitet, das am vergangenen Montag zu beobachten war.
Gegen Hertha BSC schoss er Union mit einem ordentlichen Volleyschuss 1:0 in Führung. „Ein absolutes Highlight“, sagt Terodde auch Tage danach und grinst noch einmal so breit wie direkt nach seinem Derby-Tor. Doch wie wird es wohl, wenn der Liga-Alltag wieder ansteht? Am Samstag reist der FC Ingolstadt ins Stadion An der Alten Försterei (ab 13 Uhr im Liveticker). „Da wollen wir Kurs halten“, sagt Terodde. Was aus seiner Sicht dafür spricht, dass dies auch gelingt, ist die Sicherheit, die er inzwischen gewonnen hat.
Dass jemand wie Herthas Kapitän Peter Niemeyer ihm im Derby Unfähigkeit unterstellt, provoziert Terodde eher zu guten Leistungen. Vor ein paar Monaten wäre das vielleicht noch anders gewesen. „Seine Entwicklung ist logisch“, findet Trainer Uwe Neuhaus. „Er arbeitet absolut professionell und, was sehr wichtig ist, er passt als Typ zu einhundert Prozent hierher.“
So könnte Union spielen:
Haas – Kopplin, Stuff, Schönheim, Kohlmann – Menz – Zoundi, Parensen – Mattuschka – Terodde, Nemec.
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