
Dämpfer für DSV-Adler: Skiflug-Weltmeister Schlierenzauer legt Gala-Vorstellung hin
Beim Weltcup der Skrispringer am Kulm hat Georg Schlierenzauer den Schanzenrekord von Sven Hannawald übertroffen. DSV-Springer Martin Schmitt blieb indes hinter den Erwartungen zurück.
Bei der Gala-Vorstellung von Skiflug-Weltmeister Gregor Schlierenzauer beim Weltcup am Kulm im österreichischen Bad Mitterndorf haben die viel gelobten deutschen Skispringer einen Dämpfer hinnehmen müssen. Während der Österreicher am Samstag im Finale mit einem Traum-Flug auf 215,5 Meter den sechs Jahre alten Schanzenrekord von Sven Hannawald auslöschte und damit den zur Halbzeit führenden Schweizer Simon Ammann noch auf Rang zwei verwies, kam der gesundheitlich leicht angeschlagene Martin Schmitt als Bester des deutschen Sextetts nur auf den 13. Rang.
"Ich fühle mich kraftlos, mir fehlt die nötige Frische. Deshalb tue ich mich schwerer", sagte Schmitt. "Das war ernüchternd. Wir haben keine Rolle gespielt und waren chancenlos. Wir konnten nicht die nötige Spannung aufbauen. Morgen müssen wir die technischen Fehler abstellen und die Sache offensiver angehen", bilanzierte Bundestrainer Werner Schuster.
Schlierenzauer bricht Schanzenrekord
Ganz anders als die schlappen DSV-Springer präsentierte sich Schlierenzauer, der nach 199,5 Metern im ersten Versuch mehr als zehn Punkte hinter Ammann lag. Doch im Finale startete der 19-Jährige wie eine Rakete durch und übertraf den seit dem 31. Januar 2003 von Hannawald gehaltenen Schanzenrekord um 1,5 Meter.
Damit kaufte er seinem Dauer-Konkurrenten aus der Schweiz, der auf 207,5 und 195,5 Meter kam, den Schneid ab und setzte sich mit 398,0 Punkten noch deutlich durch. Hinter Ammann mit 390,1 Punkten belegte der Österreicher Martin Koch mit 386,8 Zählern den dritten Platz. Für Vierschanzentourneesieger Wolfgang Loitzl blieb nur Rang sieben.
Schmitt patzt im ersten Durchgang
Vier Tage nach dem Finale der Vierschanzentournee konnten auch die deutschen Springer nicht wie zuletzt glänzen. Schmitt vergab schon im ersten Durchgang mit 181,5 Metern eine Top-Platzierung. "Das war im Flug nicht so schön für mich. Es war eine unruhige Luftfahrt, deshalb habe ich viele Meter verloren. Wenn eine Ecke drin ist, kann man das eben nicht so schnell ausgleichen", sagte der 30-Jährige selbstkritisch.
Zwar steigerte er sich im zweiten Versuch auf 191,5 Meter, doch zufrieden war er damit nicht. "Ich konnte die Position am Schanzentisch nicht halten und habe meinen Schwerpunkt verloren. Dadurch kam der Absprung nicht, wie er sollte", sagte Schmitt.
Keinen Schnitt machten die wie Schmitt leicht verschnupften Michael Neumayer und Michael Uhrmann. "Ich schiebe das aber nicht auf die Grippe. Ich hatte Probleme mit der Anlaufspur, die ein bisschen schlägt", erklärte Neumayer nach Versuchen von 173,5 und 180 Metern. Rang 19 stimmte ihn ebenso unzufrieden wie Uhrmann mit Platz 21. "Ich habe die Ski zu steil angestellt", resümierte der Bayer, der 165,5 und 181,5 Meter weit sprang. Erneut in die Weltcup-Punkte kam Felix Schoft als 28. (leu/dpa)