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„So wird das nichts“: Verspielt Energie Cottbus den Zweitliga-Aufstieg?
Energie Cottbus verschläft den Beginn bei Absteiger Unterhaching. Trainer Wollitz versteht den Auftritt seiner Mannschaft nicht. Der Torschütze übt leise Kritik an seinen Kollegen.
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Mit einer ordentlichen Portion Wut im Bauch trommelte Claus-Dieter Wollitz seine Mannschaft auf dem Rasen zusammen. Mit bedröppelter Miene und wohl wissend über den schlechten Auftritt ließen die Spieler des FC Energie Cottbus die Standpauke über sich ergehen. „Nicht zu akzeptierten die Leistung in der ersten Halbzeit. Einfach nicht zu verstehen“, echauffierte sich der Coach auch Minuten später noch bei Magenta Sport.
Was war passiert? Die Lausitzer kamen bei Liga-Schlusslicht SpVgg nicht über ein völlig enttäuschendes 1:1 (0:1) hinaus. Die gute Ausgangsposition im Kampf um Platz drei der 3. Fußball-Liga ist dahin. Noch stehen die Brandenburger zwar auf dem Relegationsrang und vor dem punktgleichen Verfolger aus Saarbrücken. Aber nur dank der minimal besseren Tordifferenz.
Lange Zeit sahen die Brandenburger trotz drückender Überlegenheit in Halbzeit zwei sogar wie der sichere Verlierer aus. Denn durch ein Tor von Lenn Jastremski war Energie bereits in der zweiten Minute in Rückstand geraten. Eigentlich hätte der Treffer nicht zählen dürfen, denn Manuel Stiefler hatte zuvor den Ball aus Abseitsposition aufs Tor verlängert. Tolcay Cigerci (90.+2) sorgte erst kurz vor Schluss für den längst verdienten Ausgleich.
Freude wollte bei dem Torschützen aber nicht aufkommen. „Definitiv nicht. Wir wollen oben dran bleiben. Mit so einer Einstellung wird das nichts“, kritisierte der Offensivspieler und schickte eine vielsagende Botschaft an seine Mitspieler: „Jetzt sieht man halt, ob der ein oder andere mit Druck umgehen kann oder nicht. Man sieht es auf dem Platz, ob man den Ball annehmen kann oder nicht“.
Jetzt sieht man halt, ob der ein oder andere mit Druck umgehen kann oder nicht. Man sieht es auf dem Platz, ob man den Ball annehmen kann oder nicht.
Tolcay Cigerci, Torschütze zum 1:1 für Energie.
Der direkte Durchmarsch von der Regionalliga in die 2. Bundesliga gerät nach einer bislang enttäuschenden Rückrunde ins Wanken. Nur ein Sieg aus den letzten fünf Spielen entspricht keineswegs den ambitionierten Zielen, die man sich in der Winterpause gesteckt hatte.
Und die Aufgaben werden in den letzten drei Saisonspielen nicht einfacher. Nächsten Sonntag empfängt Cottbus zu Hause Waldhof Mannheim, das um den Klassenverbleib kämpft. Dann geht es gegen Hansa Rostock und Ingolstadt, die beide die Hoffnung auf einen Aufstieg ebenfalls nicht vollkommen begraben haben.
Entsprechend energisch appellierte Wollitz an seine Schützlinge, im Saisonendspurt mit einer anderen Haltung aufzutreten. „Ich wusste schon immer, dass wir nicht das obere Level haben. Aber wenn du in dieser Situation bist, dann brauchst du zumindest die Intensität, die Zweikampfführung, die Kompaktheit und vor allem die Überzeugung“, forderte der 59-Jährige. (dpa)
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