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Marcel Kalz ist mit seinem Partner Roger Kluge einer der Favoriten beim Berliner Sechstagerennen.

© imago/nph

Titelverteidiger Kalz über das Sechstagerennen: „Solange keiner raucht, ist die Luft ok“

Die Luft, die Zeiten, der Lärm und das Gedränge auf der Bahn: Marcel Kalz erzählt im Interview was es braucht, um bei den Sixdays ganz vorne zu sein.

Marcel Kalz, was macht für Sie als Radprofi das Berliner Sechstagerennen aus?
Es ist der Lärm, das Gekreische der Fans.

Stört das nicht manchmal?

Das Gegenteil ist der Fall. Da schießt das Adrenalin in den Kopf. Du brauchst das.

Wie ist es mit der Luft?

Die ist etwas trocken, aber okay. Solange keiner raucht, sag’ ich mal, ist das in Ordnung. Roger (Kluge, d. Red.) ist zuletzt draußen gefahren, bei ihm könnte es schon sein, dass er heute ab und zu mal keucht und hustet.

Die Sixdays in Berlin sind gleichermaßen Party- wie Sportveranstaltung. Ist das ganze Tamtam überhaupt Ihr Ding?

Ich würde auch privat das Sechstagerennen besuchen, ich finde das super hier. Der Radsport ist nun mal nicht Fußball. Man muss die Leute schon locken. Und es funktioniert. Sie sehen ja, was hier los ist.

Anfang des 20. Jahrhunderts radelten die besten Zweierteams weit über 4000 Kilometer bei den Sixdays. Welches Pensum spulen Sie heute ab?

Auf 4000 Kilometer kommen Roger und ich nicht. Aber pro Nacht sind es circa 100 Kilometer. Also 600 insgesamt. Dafür werden die dann in einem etwas höheren Tempo gefahren.

Wie schnell?

Knapp über 50 Stundenkilometer.

Die Rennen sind spät. Wann kommen Sie ins Bett?

In der Regel zwischen zwei und drei Uhr morgens. Manchmal kann ich dann erst um vier Uhr oder so einschlafen. Um zwölf Uhr am Mittag stehe ich dann auf.

Es geht im Feld recht eng zu. Man braucht schon Ellenbogen, oder?

Ja, man muss das aber mit der Zeit lernen. Ich bin jetzt schon eine Weile dabei und ohnehin ein massiger und bulliger Typ. Wenn es sein muss, halte ich schon mal den Lenker rein.

Sie als Titelverteidiger wissen es ja: Wie gewinnt man das Sechstagerennen?

Erst einmal geht es darum, gut reinzufinden, keine Runden zu verlieren. Gerade Roger, der vor wenigen Tagen die Tour Down Under in Australien gefahren ist, wird sich eingewöhnen müssen. Und wichtig sind die Wechsel, die müssen irgendwann sitzen.

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