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Sommerwetter beim Berlin-Marathon: Veranstalter warnt Läufer vor Überhitzung – und stellt Duschen auf
In Berlin werden am Wochenende Temperaturen von bis zu 27 Grad erwartet. Eine Ärztin erklärt, wie sich das medizinische Team des Marathons vorbereitet – und worauf Läufer achten sollten.
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Sommerliches Wetter erwartet die Teilnehmer und Teilnehmerinnen des Berlin-Marathons am Wochenende. Bis zu 27 Grad warm könnte es werden – die Veranstalter nehmen dies zum Anlass, eine Warnung an die Läufer und Läuferinnen auszusprechen. „Bei Wärme sind persönliche Bestzeiten schwer zu erreichen. Lege dein Hauptaugenmerk nicht auf Rekorde, sondern auf dein Lauferlebnis“, heißt es in einer Rundmail. Je nach Wohnort könnte es bis zu zehn Grad wärmer werden als an den Tagen zuvor.
„Wir mussten unsere Maßnahmen an das Wetter anpassen“, sagt die Ärztin Margrit Lock. „Auf der Strecke wird es sechs bis acht Duschen geben, unter denen die Läufer durchlaufen können und die zusätzliche Kühlung verschaffen. Außerdem haben wir die Elektrolytgetränke an den Ständen aufgestockt. Es ist wichtig, dass die Teilnehmer nicht nur reines Wasser trinken, da dies zu Komplikationen führen kann.“
Neben zusätzlichen Getränken wird der Veranstalter Eiswürfel zur Verfügung stellen, die die Läufer und Läuferinnen sich in den Nacken oder unter ihre Kopfbedeckung legen können. „Die Duschen wollen wir vor den Verpflegungsständen aufbauen, damit die Läufer das Wasser auch wirklich trinken und nicht nur über den Kopf kippen“, sagt Lock. Im Ziel soll die Anzahl der Eisbäder aufgestockt werden, um die Körpertemperatur der Athleten herunterzukühlen, außerdem wird das medizinische Team zur Sicherheit mehr Infusionen zur Verfügung stellen.
Bereits am Vortag auf die Flüssigkeitszufuhr achten
Lock ist seit über 20 Jahren Teil des medizinischen Teams beim Marathon. Hinsichtlich der Temperaturen am Sonnabend, dem Tag des Minimarathons, hat sie weniger Bedenken. „Erfahrungsgemäß nehmen da eher Menschen teil, die einfach mal die letzten Kilometer des Marathons testen und durch das Brandenburger Tor laufen wollen. Sie machen keine Jagd auf Rekorde.“
Größere Sorgen macht Lock sich, dass die Teilnehmer am Sonntag beim richtigen Marathon nicht genügend Flüssigkeit zu sich nehmen und im Laufe des Rennens überhitzen. Sie empfiehlt, bereits am Freitag und Samstag auf die Flüssigkeitszufuhr zu achten und statt natriumarmen Leitungswassers besser Saftschorlen zu trinken. Außerdem sollten alle Läufer eine Kopfbedeckung tragen. „Wahrscheinlich haben wir Glück, dass es am Sonntag bewölkt ist. Trotzdem sollte man den Kopf vor der Sonneneinstrahlung schützen.“
Auch die Veranstalter geben in ihrer Rundmail einige Hinweise. Vor dem Renntag sollte man demnach auf körperliche Anstrengung sowie „harntreibende Getränke“ wie beispielsweise Kaffee verzichten. Außerdem wird dazu geraten, Sonnencreme zu verwenden und defensiv zu starten, also sich nicht direkt zu verausgaben. Um genug Flüssigkeit zu sich zu nehmen, empfehle es sich, mindestens jeden zweiten Getränkestand anzupeilen, denn: „Diese Zeit ist gut investiert und nicht verloren.“ Nach dem Zieleinlauf sollte man nicht stehen, sondern in Bewegung bleiben.
Auch an den darauffolgenden Tagen sollten Läufer und Läuferinnen auf ihre Flüssigkeitszufuhr achten und rund 1,5 bis 2 Liter mineralisierte Getränke pro Tag zu sich nehmen. Mit Blick auf die Ernährung sollte man darauf achten, diese möglichst natriumarm und flüssigkeitsreich zu gestalten. So bieten sich beispielsweise Suppen an.
Am wichtigsten aber sei es, den sportlichen Ehrgeiz etwas zurückzuschrauben und stattdessen vor allem die Kulisse zu genießen und sicher ins Ziel zu kommen.
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