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Sport: Sorgenvoll

Der VfB Stuttgart vor seiner schwersten Aufgabe

Stuttgart - Es war ein Bild des Friedens und der Harmonie, selbst Trainer Matthias Sammer lächelte warm. Beim VfB Stuttgart haben sie sich im Training gute Laune und Lockerheit verordnet. Heute geht es im entscheidenden Spiel gegen Meister Bayern München um die Teilnahme an der Champions League. Sammer beschränkte die Trainingsumfänge auf ein Mindestmaß, und vergaß nicht, öffentlich zu verkünden, wie wertvoll doch der bereits erreichte Uefa-Cup sei. „Zwei Klubs haben in den letzten drei Jahren immer im internationalen Wettbewerb gestanden, Bayern München und der VfB“, sagte der Stuttgarter Trainer.

So versucht Sammer, etwas zwanghaft vielleicht, den Druck von seiner Mannschaft zu nehmen. Hinter den Kulissen beim VfB brodelt es jedoch gewaltig. Nach dem 0:2 am vorigen Wochenende in Bochum stand noch die Polizei mit zwei Kleinbussen vor der Tür. „Sammer raus“, hatten ein paar VfB-Fans in Bochum gebrüllt. Ob in einem derart gereizten Klima das Ziel Champions League, noch dazu im Spiel gegen den FC Bayern, realisiert werden kann, ist fraglich. Schließlich hat der VfB von allen vier Anwärtern auf die Plätze zwei und drei die mit Abstand schwerste Aufgabe vor sich. „Wir können jeden schlagen“, behauptet Sammer fast bockig. Und: „Es müssen keine Wundermittel sein, um gegen die Bayern zu bestehen.“

Gegen die Stuttgarter spricht, dass die Mannschaft das, was sie in dieser Saison lange Zeit stark gemacht hat, die mannschaftliche Geschlossenheit, die Unbekümmertheit, zuletzt eingebüßt hat. Spieler wie Hleb, Meira oder vor Wochen auch Hildebrand und Kuranyi haben zu verstehen gegeben, dass sie sich für zu gut halten, um nur beim VfB Stuttgart zu spielen. Auch da setzte Sammer nun ein Zeichen. Er trainierte selbst mit, warf sich in die Zweikämpfe – trotz eines dauerhaft verletzten Knies.

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