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Sport: Spätes Glück auf dem rechten Flügel

Es gab während des nunmehr fünf Monate währenden Berlin-Aufenthaltes des Steve Larouche manchen Moment, in dem der Kanadier an der Richtigkeit seines Wechsels zum EHC Eisbären gezweifelt haben mag. Auch wenn Larouche dies heute nicht zugibt.

Es gab während des nunmehr fünf Monate währenden Berlin-Aufenthaltes des Steve Larouche manchen Moment, in dem der Kanadier an der Richtigkeit seines Wechsels zum EHC Eisbären gezweifelt haben mag. Auch wenn Larouche dies heute nicht zugibt. Auf der Weihnachtsfeier des Klubs aus der Deutschen Eishockey-Liga (DEL) zum Beispiel wirkte Larouche frustriert, es lief bei ihm ebensowenig wie bei den Eisbären. Dem Kanadier war nicht nach Feiern zumute, er wollte früher nach Hause als seine Kollegen.

Es war dann Trainer Uli Egen, der einen vorzeitigen Abgang des Kanadiers von der Weihnachtsfeier verhinderte. Ein ausgiebiges Gespräch zwischen Trainer und Spieler folgte. "Der Steve ist ein sensibler Typ", sagte Egen. "Aber einer, auf den Verlass ist." Was den Einsatz betraf sicher, was die Torausbeute anging, bis zu jenem Zeitpunkt allerdings nicht. Larouche war als Torjäger nach Berlin gekommen, hatte bei den Chicago Wolves in der International Hockey-League (IHL) zuvor mehr als 100 Scorerpunkte auf sein Konto gebracht.

Mit der nunmehr sieben Spiele anhaltenden Siegesserie der Eisbären ist auch Steve Larouche aufgetaucht. Am Sonntag, beim 4:0 in Düsseldorf steuerte Larouche gleich drei Treffer bei, insgesamt hat er nun 14 Tore für den EHC erzielt. "Ich spiele jetzt Rechtsaußen, nicht mehr Center. Und plötzlich läuft es", sagt der Frankokanadier. "Die Phase der Eingewöhnung ist abgeschlossen. Ich habe das richtige Timing gefunden. In der DEL musst du mehr laufen als in Nordamerika, das Niveau ist hier sehr hoch. Ich wusste gar nicht, dass es so viel gute deutsche Spieler gibt. Ich dachte, es gibt nur den Uwe Krupp."

Krupp hat als einziger Deutscher bisher den Stanley-Cup, die Trophäe der nordamerikanischen Profiliga NHL, gewonnen. So weit hat es Larouche trotz blendender Leistungen und drei Titeln in der IHL nie gebracht. Der 31-Jährige kam nur auf 26 Einsätze für Ottawa, Los Angeles und die New York Rangers. "Eine unglückliche Verkettung von Ereignissen" hätten den Durchbruch in der NHL verhindert, sagt Larouche. Als gestandener Profi kann er es heute verschmerzen. Zumal er bei seinem jetzigen Arbeitgeber inzwischen viel Spaß hat: "Endlich nutzen wir unser Potenzial, ich glaube fest an den Einzug in die Play-offs." Ein weiterer Sieg der Eisbären heute im neuerlichen Duell mit der Düsseldorfer EG (Beginn 19.30 Uhr, Sportforum) käme Larouche und seinen Kollegen sicherlich zur Verwirklichung dieses Zieles nicht ungelegen.

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