zum Hauptinhalt

Sport: Stabiler HSV

Sergej Barbarez schießt das Tor zum 1:0 gegen Bremen

Hamburg. Werder Bremens Trainer Thomas Schaaf hatte nichts Eiligeres zu tun, als jeden Gedanken an eine wichtige Rolle im Titelkampf zurückzuweisen. Zu Recht. „Wir können uns einschätzen und wissen, dass wir noch viel zu lernen und zu verbessern haben“, sagte Schaaf nach der 0:1 (0:0)-Niederlage im Nordderby beim Hamburger SV. Der HSV dagegen ist nun neun Spiele in Serie ungeschlagen und entwickelt eine lange vermisste Stabilität.

Daran wird künftig auch ihr ebenso exotischer wie nervöser Neuzugang Anteil haben. Naohiro Takahara, im Winter als Stürmerstar aus Japan zum HSV gewechselt, bekam bei seiner Hamburg-Premiere seine Aufregung einigermaßen in den Griff, hatte in diesem munteren Spiel aber nur eine Nebenrolle.

Vor 46 700 Zuschauern in der AOL-Arena legten beide Mannschaften ein hohes Tempo vor, aber auch viele taktische Winkelzüge an den Tag. Ihre Möglichkeiten deuteten die Bremer schon kurz nach Beginn an, als Markus Daun den Pfosten traf. Bernd Hollerbach, HSV-Routinier, aber bisher in dieser Saison noch ohne Treffer, fühlte sich zur Nachahmung animiert: 35 Meter vor dem gegnerischen Tor fiel Hollerbach nichts anderes mehr ein, als den Ball krachend ans Lattenkreuz zu schießen. Zwischen beiden Szenen lag rund eine halbe Stunde, in der sich beide Seiten zumeist im Mittelfeld neutralisierten.

Dass Werder den höheren Ansprüchen, die an einen Tabellenzweiten gestellt werden, nicht genügte, lag zum Teil an der Formschwäche von Johan Micoud. Der Franzose war noch in der Hinrunde das Ideen gebende Zentrum des Bremer Spiels, derzeit wirkt er seltsam uninspiriert. Anders als sein Hamburger Gegenpart Sergej Barbarez, der die Organisation des HSV-Spiels übernahm. Nicht zufällig gelang dem Bosnier auch das entscheidende Tor: Bremens Verlaat ließ den Ball vor seine Füße prallen, und Barbarez traf mit perfekter Kontrolle aus 18 Metern neben den Pfosten. Bremen hatte danach kaum noch Chancen, zumal HSV-Verteidiger Ujfalusi das seltene Kunststück gelang, Ailton kaum zum Zuge kommen zu lassen.

„Wir haben sehr konzentriert und diszipliniert gespielt", sagte Barbarez. Der HSV machte einen recht stabilen Eindruck. Ob man sich nun mit dem Nord-Rivalen auf eine Stufe stellen darf? „Wir haben heute einen Konkurrenten im Kampf um den Platz im Uefa-Cup geschlagen", sagte Barbarez.

Raim, Witkop

Zur Startseite

showPaywall:
false
isSubscriber:
false
isPaid:
showPaywallPiano:
false