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Für Fortgeschrittene. Dieser Läufer setzte sich einer zusätzlichen Hürde aus.

© dpa

In Berlin der Sonne entgegen: Stimmung und Wetter rissen die Läufer beim Halbmarathon mit

Stimmungsvoll war es an der Strecke des Berliner Halbmarathons, es gab dort große Erfolge und kleine Dramen. Im Ziel kam oft der Schrei der Erleichterung.

Schön sind die kontemplativen Phasen von großen Veranstaltungen, die Ruhe vor dem Sturm sozusagen. Am Sonntag in der Früh war es auf den Straßen in Berlins Mitte rund um das Brandenburger Tor leise, wie man es von diesem Ort nicht kennt. Ruhiger als sonst war es dort auch rund sieben Stunden danach, am späten Nachmittag. Die große Party war vorbei, die Läufer, Inlineskater sowie Handbiker und Rennrollstuhlfahrer waren im Ziel angekommen und die meisten wohl längst schon wieder zu Hause oder auf dem Nachhauseweg. Auch Berlins Mitte schnaufte ein bisschen durch. Aber sehr bald schon nahmen sukzessive die Autos und Busse die Straßen wieder ein. Schade eigentlich.

Die Veranstalter und auch die vielen Teilnehmer werden die 39. Auflage des Halbmarathons wohl in guter Erinnerung behalten, vermutlich sogar in so guter, dass die meisten zum 40. Jubiläum im nächsten Jahr wieder dabei sein wollen. Es hatte am Sonntag einfach alles gepasst, vor allem das Wetter. Die Sonne blinzelte bei angenehmen knapp 20 Grad vom Himmel.

Das Ganze erinnerte mitunter an den Karneval der Kulturen. Kein Wunder, Teilnehmer aus 116 Nationen hatten sich angemeldet. Sie wurden am Streckenrand durch Trommler, Trompeter oder komplette Bands unterstützt. Insgesamt, so teilten die Veranstalter mit, sollen 200.000 Menschen die Läufer auf der Straße unterstützt haben. Eine gewaltige Zahl. Wenn es überhaupt etwas zu kritisieren gab, dann war das der Zielbereich am Brandenburger Tor.

Video des Veranstalters SCC vom Halbmarathon

Hier herrschte manches Mal etwas Chaos, weil vielen Passanten nicht klar war, dass durch den Lauf so mancher Weg auch für Fußgänger verschlossen blieb. Auch die laute Musik und die ständigen Versuche des Sprechers im Zielbereich, das Publikum zu animieren, waren nicht jedermanns Sache. Es hat sich wie bei vielen Sportevents eine Partyzeltkultur etabliert. Die Frage ist, ob das bei einer großen Freilichtveranstaltung wie einem Halbmarathon der richtige Ansatz ist.

Stimmungsvoller war der Halbmarathon an der Strecke, dort, wo sich große Erfolge und kleine Dramen abspielten, wo Läufer, auf halber Strecke oder das Ziel vor Augen, einbrachen und die Kraft für die letzten Meter nicht mehr aufbringen konnten. Aber das war nicht die Mehrheit. Von 37.548 Teilnehmern überquerten 28.454 die Ziellinie. Es gab Läufer, die einen gewaltigen Schrei der Erleichterung von sich gaben. Die meisten aber waren zu erschöpft dafür. Sie schritten still und leise durch das Ziel.

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