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Hüfte raus, Klassenarbeit . Jos Luhukay instruiert Per Skjelbred (r.) und Tolga Cigerci (Zweiter von rechts). Die Zugänge absolvierten gestern ihre erste Einheit für Hertha.

© Ottmar Winter

Hertha BSC: Tage zum Festhalten

Am Dienstag stellte Bundesligist Hertha BSC die Zugänge Per Ciljan Skjelbred und Tolga Cigerci vor, Roman Hubnik gab seinen Wechsel in die Heimat bekannt und Stürmer Sandro Wagner verlängerte seinen Vertrag vorzeitig.

Jos Luhukay hat den Fotografen am Dienstag einen Gefallen getan, wenngleich der Trainer von Hertha BSC in anderen Kategorien denkt als die Bildberichterstatter. Die sind ja bekanntlich auf aussagekräftige Fotos aus, Luhukay dagegen auf ebensolche sportliche Erkenntnisse. Bei der ersten Trainingseinheit der Berliner in dieser Woche ließen sich allerdings beide Anliegen mühelos miteinander verknüpfen. Denn Luhukay hatte für die verschiedenen Übungsformen in der 90-minütigen Einheit eine dreiköpfige Gruppe zusammengestellt, die sowohl bei ihm als auch bei den Beobachtern gesteigertes Interesse hervorrief. Namentlich Per Ciljan Skjelbred, Tolga Cigerci und Ronny, zwei am Vortag verpflichtete Zugänge also und eine Personalie, die ohnehin nie langweilig wird.

Als die Bilder geschossen und die Trainingseinheit abgeschlossen war, sprach Luhukay sogleich über die Geschehnisse der Vortage: angefangen beim Kreuzbandriss von Spielmacher Alexander Baumjohann über die kurzfristig auf dem Transfermarkt beschafften Alternativen bis hin zu möglichen taktischen Plänen und Konsequenzen für einzelne Akteure. Dabei fiel zuerst der Name Roman Hubnik. „Er hat sich am Sonntag verabschiedet, weil er kurzfristig eine neue Option bekommen hatte“, sagte Luhukay über den Innenverteidiger, der in dieser Saison bislang nicht bei den Profis zum Einsatz gekommen war. „Das ist alles sehr schnell über die Bühne gegangen.“ Nun wechselt der 29-jährige Tscheche nach dreieinhalb Jahren in Berlin zurück in seine Heimat. Hubnik spielt künftig für den tschechischen Meister Viktoria Pilsen, der in der Champions League unter anderem auf den FC Bayern trifft. „Auf dieser Position haben wir aber nicht mehr reagiert, weil wir mit Maik Franz, Christopher Janker, Sebastian Langkamp, John Brooks und Fabian Lustenberger schon gut aufgestellt sind“, sagte Luhukay. Selbige Analyse gelte perspektivisch auch für das Sturmzentrum, ergänzte Luhukay. Bereits am Vormittag hatte Hertha die vorzeitige Vertragsverlängerung mit Sandro Wagner bekannt gegeben. Der 25 Jahre alte Angreifer unterschrieb bis 2016 bei den Berlinern.

Und dann sinnierte Luhukay über die eingangs erwähnten Herren. Für Neuzugang Skjelbred habe gesprochen, „dass er ebenso wie Tolga Cigerci flexibel einsetzbar ist“, sagte Luhukay. Den vom HSV verpflichteten Norweger kann sich Herthas Trainer im zentralen Mittelfeld oder auf dem rechten Flügel vorstellen. „Ich kann beides, das weiß der Trainer auch“, sagte Skjelbred – und schob noch einen Satz an seinen alten Arbeitgeber hinterher: „Ich bin sehr glücklich in Berlin zu sein“, sagte er, „denn ich weiß bis heute nicht, warum ich beim HSV nicht gespielt habe.“ Positiv äußerte sich nach der ersten Einheit auch Tolga Cigerci, der wohl gemeinsam mit Ronny um die nach Baumjohanns Verletzung offene Rolle als Spielmacher streiten wird. „Der Trainer macht viel Fußball, das sieht man gleich“, sagte der 21-Jährige, „so kann es weitergehen.“

Für Luhukay wird es dagegen nicht so ganz leicht in den nächsten Wochen. Wenn die Auswahlspieler Sami Allagui, Änis Ben-Hatira, John Brooks, Nico Schulz und Peter Pekarik in der nächsten Woche von ihren Nationalmannschaften zurückkehren, „dann werde ich einiges zu moderieren haben, damit ich das Team gut auf das nächste Spiel gegen den VfB Stuttgart einstellen kann“, sagte er.

Luhukay hatte den Satz gerade gesprochen, da kamen Skjelbred und Cigerci vom Platz und klatschten sich noch einmal ab – auch ein nettes Motiv. Die Fotografen hatten ihre Ausrüstung allerdings längst eingepackt.

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