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Dirk Hordorff tritt nach Vorwürfen als Vizepräsident zurück.

© dpa/Christoph Schmidt

Tennis-Affäre um Missbrauch: Hordorff tritt als Vizepräsident zurück

Der Deutsche Tennis-Bund hatte Hordorff zum Rücktritt aufgefordert, obwohl der langjährige Funktionär die Vorwürfe sexualisierter Gewalt und eines Machtmissbrauchs zurückgewiesen hatte.

Dirk Hordorff ist von seinem Amt als Vizepräsident des Deutschen Tennis Bundes (DTB) zurückgetreten. Das ließ der 66-Jährige am Mittwoch über seinen Anwalt mitteilen. Der DTB hatte Hordorff zuletzt nach Missbrauchsvorwürfen mehrfach zum Verzicht auf sein Amt aufgefordert.

„Mein Amt als Vizepräsident des Deutschen Tennisbundes habe ich heute niedergelegt. Ich möchte dadurch auch Schaden für den DTB vermeiden. Ich werde meine Kraft nunmehr voll und ganz auf die Widerlegung der unwahren Vorwürfe konzentrieren. Das in den Medien kolportierte, gegen mich gerichtete Verfahren wurde am 28. März 2023 von der Staatsanwaltschaft Frankfurt nach § 170 Absatz 2 StPO eingestellt“, hieß es in der Mitteilung.

Straftatbestände sind aus unserer Sicht teilweise nicht erfüllt worden oder verjährt.

Oberstaatsanwältin Nadja Niesen, Sprecherin der Staatsanwaltschaft Frankfurt, über die Einstellung des Verfahrens.

Oberstaatsanwältin Nadja Niesen, Sprecherin der Staatsanwaltschaft Frankfurt, bestätigte die Einstellung des Verfahrens aus rechtlichen Gründen. „Straftatbestände sind aus unserer Sicht teilweise nicht erfüllt worden oder verjährt“, sagte Niesen der dpa.

Der DTB hatte am Montag Hordorff erneut zum Rücktritt aufgefordert, obwohl der langjährige Funktionär die Vorwürfe sexualisierter Gewalt und eines Machtmissbrauchs als „schlicht unwahr“ zurückgewiesen hatte. Nach dem Präsidium hatte auch der Ombudsmann und Sprecher des Bundesausschusses gefordert, dass Hordoff bis Mittwoch sein Amt abgebe.

Hordorff hatte sein Amt ruhen lassen, nachdem schwere Anschuldigungen bekannt geworden waren. NDR, „Sportschau“ und „Süddeutsche Zeitung“ hatten von Vorwürfen unter anderen des früheren Tennisprofis Maximilian Abel berichtet, es habe über Jahre sexualisierte Übergriffe gegeben.

Hordorff hatte die Vorwürfe dementiert und über seinen Anwalt erklären lassen, dass es keinen Zusammenhang mit den Anschuldigungen gebe, dass er sein Amt ruhen lasse. „Herr Hordorff ist aufgrund einer Anfang März erfolgten sowie einer anstehenden Operation an einem Aneurysma derzeit gesundheitlich nicht in der Lage, das Amt auszuüben“, hatte der Anwalt mitgeteilt. (dpa)

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