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Über die mögliche Teilnahme von Novak Djokovic wird in Australien und im internationalen Tennis schon lange diskutiert.

© Dave Hunt/AAP/dpa

Update

Einreise des Serben abgelehnt: Tennisstar Djokovic geht gerichtlich gegen Visums-Entzug vor

Der wohl ungeimpfte Novak Djokovic sollte mit einer Ausnahmegenehmigung an dem Tennisturnier teilnehmen. In Melbourne aber hielt man sein Visum für ungültig.

Kurz nach der Landung in Melbourne nahm die Farce um Tennis-Superstar Novak Djokovic eine jähe Wendung. Trotz seiner umstrittenen medizinischen Ausnahmegenehmigung für den Start bei den Australian Open verweigerten die Grenzschützer dem wohl ungeimpften Serben die Einreise, weil sein Visum offenkundig ungültig war.

Einige Stunden später strich die australische Regierung Djokovic das Visum, berichtete die australische Nachrichtenagentur AAP am Mittwochabend. Der Nummer 1 der Tennis-Weltrangliste wurde mitgeteilt, dass er Australien nun am Donnerstag verlassen muss.

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Die australischen Grenzschutzbehörde (Australian Border Force) gab am frühen Donnerstag (Ortszeit) eine Erklärung ab, in der es hieß, dass Djokovic keine geeigneten Beweise zur Erfüllung der Einreisebestimmungen vorgelegt habe und daher „das Visum anschließend storniert wurde“. Australische Medien berichteten indes, Djokovics Team habe das falsche Visum beantragt.

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Der serbische Tennisstar kämpft jetzt in letzter Minute gegen seine Abschiebung. Anwälte des Weltranglisten-Ersten legten am Donnerstagnachmittag vor einem Gericht in Melbourne Rechtsmittel gegen den Visumsentzug ein, wie das australische Nachrichtenportal „The Age“ berichtete. Demnach suchten sie noch Dokumente zusammen und sollten im Laufe des Tages von Richter Anthony Kelly gehört werden.

Djokovic reiste mit umstrittener medizinischer Ausnahmegenehmigung

Djokovic war mit einer höchst umstrittenen medizinischen Ausnahmegenehmigung nach Australien gereist und am späten Mittwochabend (Ortszeit) in Melbourne gelandet, um dort an den Australian Open teilzunehmen. Das Turnier beginnt am 17. Januar. Die australische Grenzschutzbehörde verwehrte ihm aber die reguläre Einreise - und ließ den 34-Jährigen stattdessen in ein Hotel für Ausreisepflichtige bringen. Djokovic sollte noch am Donnerstag die Heimreise antreten.

„Das Visum für Novak Djokovic wurde gecancelt“, bestätigte Australiens Gesundheitsminister Greg Hunt am Donnerstagmorgen (Ortszeit). Djokovic habe nicht darlegen können, dass er die Einreisebestimmungen erfüllt, daher sei „das Visum anschließend storniert“ worden, hieß es in der Erklärung der Grenzschutzbehörde.

Am Dienstag hatte Djokovic nach wochenlangem Schweigen mitgeteilt, er werde dank einer Ausnahmegenehmigung nach Australien fliegen. Seinen Impfstatus hat er noch immer nicht öffentlich gemacht. Wäre er geimpft, bräuchte er aber keine Ausnahmegenehmigung.

Djokovic hat die Australian Open bereits neunmal gewonnen und wollte als Titelverteidiger auch diesmal unbedingt antreten. Bei einem Sieg hätte er seine Konkurrenten Roger Federer und Rafael Nadal mit Grand-Slam-Triumph Nummer 21 hinter sich gelassen.

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Der Tennis-Star war nach seiner Ankunft in Australien am Mittwoch mehrere Stunden auf einem Flughafen in Melbourne festgehalten worden, nachdem die Grenzschutzbehörden erste Bedenken hinsichtlich des Einreisevisums geäußert hatten. Die Dokumente, die Djokovic vorgelegt hatte, sahen Medien zufolge medizinische Ausnahmen für Ungeimpfte gar nicht vor. Die daher kontaktierten Behörden des australischen Bundesstaats Victoria verweigerten ihm die Unterstützung.

Sein Sohn sei in einem bewachten Raum festgehalten worden, sagte sein Vater Srdjan Djokovic dem Internetportal B92. „Novak befindet sich derzeit in einem Raum, den niemand betreten kann“, sagte er. „Vor dem Raum stehen zwei Polizisten“, fügte er hinzu.

Schon vor der Ankunft des 34-Jährigen in Australien hatte sich eine Welle der Empörung im Gastgeberland des ersten Grand-Slam-Turniers der Saison aufgebaut. Die Ausnahme-Erlaubnis für Djokovic sorgte für „Zorn und Konfusion“, wie es der Sender ABC nannte. Andere Äußerungen reichten von „Ohrfeige für alle Australier“ bis „Schlag ins Gesicht für Millionen von Australiern“. Turnierdirektor Craig Tiley verteidigte die umstrittene Entscheidung, bat den 20-maligen Grand-Slam-Sieger aber um Nennung seiner Gründe. (dpa)

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