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Timoshin in Bedrängnis: Hochstapler oder Retter für Hertha BSC?
Es gibt laut „Spiegel“ Vorwürfe gegen den Kandidaten für das Präsidentenamt bei Hertha BSC. Die Anwälte von Timoshin widersprechen im „Tagesspiegel“: Der Spiegel habe sich „instrumentalisieren lassen“.
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Im Interview mit dem „Tagesspiegel“ hatte Stepan Timoshin vor wenigen Tagen gesagt, dass er sich für alle „rund um Hertha“ interessiere. „Hertha BSC steht für mich an erster Stelle.“ Der gebürtige Lette ist mit sieben Jahren nach Berlin gekommen und hat sich schon früh unternehmerisch betätigt. Weil Timoshin durch den Weiterverkauf wertvoller Turnschuhe reich geworden ist, wird er vom Boulevard als „Sneaker-Millionär“ bezeichnet. Nun will er am Sonntag, mit erst 23 Jahren, Präsident des Fußball-Zweitligisten werden.
Kurz vor der Mitgliederversammlung gibt es allerdings heftige Vorwürfe gegen den Berliner Unternehmer. Timoshin soll unter anderem Rechnungen nicht bezahlt und Gelder missbräuchlich verwendet haben, berichtet der „Spiegel“ unter Bezug auf Dritte.
Angebliche Weggefährten behaupten laut dem Nachrichtenmagazin zudem, Timoshin sei ein „Hochstapler“. Dieser wiederum bestreitet sämtliche Vorwürfe über einen Anwalt.
Nach Informationen des Spiegels sollen mehrere Dienstleister auf Geld von Firmen Timoshins warten. Ehemalige Mitarbeiter berichten angeblich, dass Gehälter in der Vergangenheit teilweise nur verzögert ausgezahlt wurden. Fragen dazu habe Timoshins Anwalt nicht konkret beantwortet, heißt es in einer Mitteilung des Hamburger Magazins.
Zudem soll Timoshin bei dem Mode-Label „Elevate Clothing“ Geld missbräuchlich verwendet haben. Laut eines Protokolls fehlten Belege für Abbuchungen auf einem Verrechnungskonto sowie für eine Firmenkreditkarte. Zudem habe Timoshin von Elevate-Konten Überweisungen an die Firma getätigt, hinter der sich seine eigene Marke Vaditim verbirgt. Insgesamt handelt es sich angeblich um eine Summe von fast 430.000 Euro.
Erst vor wenigen Tagen hatte Stepan Timoshin dem Tagesspiegel noch gesagt: „Hertha BSC ist der schlimmste Sanierungsfall, ein Saustall, ein Selbstbedienungsladen. Das muss aufhören.“
Timoshins Anwalt nahm am Freitagnachmittag Stellung zu den Vorwürfen. Joachim Nikolaus Steinhöfel erklärte gegenüber dem Tagesspiegel, diese Vorwürfe würden von niemand mehr erhoben. „Offene Fragen in Bezug auf Buchungspositionen sind vollständig erörtert worden und auch formal abschließend erledigt.“
Steinhöfel sagte: „Der Artikel des Spiegel ist nichts als faktenfreies Geraune und irreführende Verdachtsberichterstattung. Das Magazin hat sich mit seinem Bericht von Gegnern unseres Mandanten instrumentalisieren lassen und die ethischen Grundsätze des Journalismus und den Pressekodex verletzt. Der Vorgang wird von uns dem Presserat vorgelegt werden.“
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