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Endstation Nübel: Der Torhüter des VfB Stuttgart war gegen Bayern in blendender Form.

© imago/Uwe Kraft/imago/Uwe Kraft

Torhüter Alexander Nübel überragt: VfB Stuttgart und Bayer Leverkusen zwischen Frust und Freude

Der VfB Stuttgart ist in Leverkusen chancenlos. Dass er nicht untergeht, liegt an Torhüter Alexander Nübel.

Von Nils Bastek

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Sebastian Hoeneß blickte unmittelbar nach dem Spiel in die Kamera, schaute grimmig drein – und schob sie beiseite. Von einem „Frust-Anfall“ schrieb die „Bild“-Zeitung. Vielleicht hatte sie recht. Der VfB Stuttgart war am Freitagabend chancenlos beim Bundesligaspiel in Leverkusen.

Auf der anderen Seite: Der Trainer des VfB konnte sich glücklich schätzen, dass das Duell torlos endete. „Ich bin happy“, sagte er dann auch nach dem Spiel. „Bayer Leverkusen war die bessere Mannschaft, da kann es keine zwei Meinungen geben.“

Diese Erkenntnis war dann wiederum doch bitter für Hoeneß. Die vergangenen Spiele unter seiner Leitung gegen Bayer konnte der VfB zwar nie gewinnen, doch sie waren jedes Mal ein Spektakel – und fast jedes Mal hätte der VfB den Sieg ebenso verdient gehabt.

2,55
Tore hätte Bayer laut „Expected Goals“ erzielen sollen.

Am Freitag aber schaute die Stuttgarter den Leverkusenern meist beim Fußballspielen zu. Hätte VfB-Torhüter Alexander Nübel nicht so herausragend gehalten, die Stuttgarter wären verdient mit einer hohen Auswärtsniederlage nach Hause gefahren.

Laut der Statistik Expected Goals, also die zu erwartenden Tore, lag Leverkusen mit 2,81 überdeutlich vor dem VfB (0,35).

Spielerisch war das sicher die beste Leistung in dieser Saison.

Granit Xhaka von Bayer Leverkusen

Richtig glücklich konnten die Stuttgarter mit ihrer Performance nicht sein. Erschwerend hinzu kam, dass sich die beiden Nationalspieler Jamie Leweling (Muskelverletzung im Oberschenkel) und Maximilan Mittelstädt (Schlag auf die Wade) verletzten. Der zuletzt so formstarke Leweling wird mehrere Wochen ausfallen.

Beim aktuellen Deutschen Meister Bayer Leverkusen war die Stimmung nach dem unglücklichen Remis ebenfalls getrübt. „Wir sind nicht zufrieden, was das Ergebnis anbelangt. Aber spielerisch war das sicher die beste Leistung in dieser Saison“, sagte Mittelfeldchef Granit Xhaka. Dass sich der Rückstand auf Spitzenreiter FC Bayern schlimmstenfalls auf sieben Punkte vergrößern könnte? Erstmal kein Problem. „Nach neun Spieltagen ist noch keiner Meister geworden.“

Vor allem defensiv überzeugte Leverkusen. Erstmals überhaupt war die Werks-Elf in dieser Bundesliga-Saison ohne Gegentor geblieben. Offensiv dagegen ließ das Team von Trainer Xabi Alonso etliche Topchancen liegen. „Ich glaube, dass wir genug gemacht haben, um einen Sieg zu holen“, sagte der Baske.

In wenigen Tagen sind nun beide Teams wieder in der Champions League gefordert. Während die Stuttgarter Atalanta Bergamo empfangen, reist Leverkusen zu Alonsos Ex-Club FC Liverpool. „Champions League zu spielen in Anfield, das geht kaum besser“, sagte Alonso. „Das wird eine große Herausforderung für uns.“ (mit Tsp)

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