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Trainer Cristian Fiél wirkt ratlos: Hertha BSC versaut's sich mal wieder selbst
Die Berliner treffen früh in Fürth und verspielen den Sieg. Das Berliner Führungsproblem ist mittlerweile eine alte Leier. Das Comeback von Hoffnungsträger Fabi Reese verpufft bislang.
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Eigentlich wäre Hertha BSC Tabellenführer. Wenn die Berliner nicht den Sieg gegen Ulm (2:2) verspielt hätten. Und wenn die Mannschaft die Führungen gegen Schalke (2:2) und Darmstadt (1:3) über die Zeit gerettet hätte. Und wenn der mit Talenten gespickte Kader am Samstag in Fürth nach einem früheren Treffer nicht zum x-ten Male eingebrochen wäre. Dann, aber auch nur dann, wäre Hertha ein Spitzenteam der 2. Fußball-Bundesliga.
Stattdessen dümpeln die Berliner irgendwo im Nirgendwo herum. Platz zehn ist nicht das, was sich die Verantwortlichen um Trainer Cristian Fiél nach 15 Spieltagen vorgestellt haben. Mal wieder war die Chance da, in der engen 2. Liga einen Satz nach vorn zu machen − mal wieder versaute es sich die Hertha selbst.
Einem frühen Tor durch Ibrahim Maza folgte der mittlerweile schon gewohnte Leistungseinbruch. Selbst mit einem Mann mehr konnte das 1:2 beim schwächelnden Kleeblatt nicht verhindert werden. „Wir haben sehr gut angefangen, uns nach der Führung dann aber nicht mehr an den Matchplan gehalten und den Gegner ins Spiel kommen lassen“, analysierte der Torschütze.
Fabian Reese übt Selbstkritik
Selbst die Rückkehr von Hoffnungsträger Fabian Reese, der im Frankenland in der 61. Minute kam, verpufft bislang. „Wir haben den Gegner über weite Strecken des Spiels eingeladen, stark zu werden. Vielleicht hat auch das Quäntchen Wille gefehlt, um wirklich dieses Spiel zu gewinnen. Das ist einzig und allein uns selbst zuzuschreiben, dass wir das Spiel nicht gewonnen haben“, übte Reese Selbstkritik.
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Wie ist diese gewisse Lethargie zu erklären, die die Berliner immer wieder nach Führungen beschleicht? „Den Grund kann ich noch nicht so richtig sagen. Wir fangen an, Bälle zu verstolpern, unklar zu werden, schlampig im Passspiel“, sagte Fiél ratlos und stellte erneut fest: „Uns ist es nicht gelungen, eine große Möglichkeit zu nutzen, um in der Tabelle auf uns aufmerksam zu machen“.
Immer wieder muss der 44-Jährige die Leistungsschwankungen seiner Mannschaft erklären. Erklärungen alleine reichen aber nicht. Hertha muss die Probleme in den Griff bekommen. Doch das scheint für die Berliner eine unlösbare Aufgabe zu sein.
Hoffnung macht weiterhin die Tabellensituation. Dank Patzer der Konkurrenz beträgt der Rückstand auf den Relegationsplatz nur fünf Punkte. Vor der Winterpause stehen noch das Heimspiel gegen Abstiegskandidat Preußen Münster am Freitag sowie der Hinrundenabschluss bei Hannover 96 an. (dpa)
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