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DEUTSCHES TEAM: Trainer unter Verdacht

Kiel - Ein Schwimmtrainer der deutschen Olympiamannschaft muss sich am kommenden Dienstag wegen sexuellen Missbrauchs von Schutzbefohlenen vor dem Kieler Amtsgericht verantworten. Das bestätigte Oberstaatsanwalt Axel Bieler am Sonntag.

Kiel - Ein Schwimmtrainer der deutschen Olympiamannschaft muss sich am kommenden Dienstag wegen sexuellen Missbrauchs von Schutzbefohlenen vor dem Kieler Amtsgericht verantworten. Das bestätigte Oberstaatsanwalt Axel Bieler am Sonntag. Die Anklage wirft dem Mann vor, sich von August 2004 bis März 2006 in 18 Fällen an einer damals minderjährigen Schwimmerin vergangen zu haben. Der Verteidiger des Trainers, Kai Dupre, wies die Vorwürfe zurück.

Laut Anklage nutzte der Mann das besondere Betreuungsverhältnis als Trainer zu der jungen Sportlerin aus. Die Frau ist in dem Verfahren Nebenklägerin. Dagegen sagte Anwalt Dupre, dass im Prozess geklärt werden müsste, ob tatsächlich ein Betreuungsverhältnis bestanden habe. „Dies ist rechtlich nicht so eindeutig“, sagte der Anwalt.

DSV-Präsidentin Christa Thiel erklärte, keine Kenntnis von den Vorwürfen zu haben. „Ich kann dazu nichts sagen, weil ich davon nichts weiß“, sagte die Rechtsanwältin in London. Der Generalsekretär des Deutschen Schwimm-Verbandes (DSV), Jürgen Fornoff, reagierte konsterniert. Wären die Vorwürfe vor den Spielen bekannt gewesen, wäre der Mann nicht vom DSV mitgenommen oder nominiert worden.

Laut Anklage kam es 2004 auf Kreta bei einem gemeinsamen Urlaub zu einem ersten sexuellen Kontakt zwischen dem Trainer und der jungen Frau, wie die „Neue Osnabrücker Zeitung“ berichtete. Die Staatsanwaltschaft sei überzeugt, dass der sexuelle Kontakt zwar einvernehmlich stattfand, aber unter Ausnutzung des Betreuungsverhältnisses als Schwimmtrainer. dpa

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