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Die einhändige Rückhand ist Altmaiers Paradeschlag.

© dpa

Überraschungsmann bei den French Open: Daniel Altmaier bringt frische Luft ins deutsche Tennis

Im Achtelfinale von Paris ist für Daniel Altmaier Endstation. Trotz seiner Niederlage darf er sich bei den French Open als Gewinner fühlen. Ein Kommentar.

Ein Kommentar von Jörg Leopold

Es war eine wundersame Reise von Daniel Altmaier durch Paris. Sieben Matches bestritt der 22-jährige Deutsche im Stade Roland Garros, nach drei Erfolgen in der Qualifikation und drei weiteren im Hauptfeld war erst im Achtelfinale am späten Montagabend Schluss. Gegen den erfahrenen Spanier Pablo Carreno Busta verspielte Altmaier seine Siegchance im zweiten Durchgang, als er eine 5:2-Führung nicht zum Satzausgleich verwerten konnte und insgesamt neun Spiele in Folge verlor.

In dieser Phase war die Unerfahrenheit des Deutschen offensichtlich. Altmaier wirkte fast schon hektisch, streute erstaunliche Fehler ein und gab das Match aus der Hand. Nach seinem Ausscheiden war die Enttäuschung bei ihm aber schnell wieder verflogen: „Es war eine wirkliche Freude“, sagte Altmaier und blickte schon voraus. Für die Turniere in Köln in den kommenden beiden Wochen hat er eine Wildcard vom Veranstalter erhalten.

Altmaier ist doch noch angekommen im Profizirkus, was vor einiger Zeit undenkbar schien. Die Saison 2018 verpasste er aufgrund von Verletzungen komplett. In seiner Vita standen bis zu den French Open gerade einmal sechs Spiele und zwei Siege auf ATP-Tour-Niveau.

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Wer Altmaier in Paris gesehen hat oder vielleicht auch schon früher einmal in der Tennis-Bundesliga beim LTTC Rot-Weiß Berlin, wird das kaum glauben können. Der Mann aus Kempen spielt offensiv, die einhändige Rückhand sticht aus seinem großen Schlagrepertoire heraus.

Mit seinem attraktiven Spielstil hat er sich einen Namen gemacht und frischen Wind ins deutsche Tennis gebracht. Gerade bei den Männern tut sich hinter Alexander Zverev derzeit einiges, mit Dominik Koepfer hat sich zuletzt noch ein weiterer Spieler hervorgetan.

„Ich habe das erste Mal auf der Tour reingeschnuppert, konnte die Luft atmen“, sagte Altmaier nach seiner Niederlage am Montag. Nun will er mehr, es wäre ihm zu wünschen, dass sein Auftritt in Paris erst der Anfang ist. Damit auch andere Talente sehen, was mit richtiger Einstellung und ein bisschen Geduld möglich ist.

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