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Sport: Uerdingen atmet auf

KFC wendet Insolvenz ab: Ein Immobilienmakler stellt in letzter Minute 100 000 Euro zur Verfügung

Krefeld - In der Not müssen alle Opfer bringen. Am schlimmsten traf es den Rasen in der Krefelder Grotenburg. Zwei Retterspiele in nur vier Tagen – der Untergrund hätte danach vielleicht noch als Hundeübungsplatz getaugt, zum Fußballspielen eigentlich nicht mehr. Rudi Bommer, der Trainer des MSV Duisburg, mutmaßte nach dem 2:0-Sieg seiner Mannschaft im Freundschaftsspiel gegen den KFC Uerdingen, dass der Rasen noch derselbe gewesen sei wie bei seinem letzten Auftritt in der Grotenburg vor 20 Jahren. Auf die Stadt Krefeld als Eigentümer des Stadions kommen nun jedenfalls umfangreiche Instandsetzungsarbeiten zu. Denn in der Grotenburg wird auch in Zukunft noch Fußball gespielt: Der KFC Uerdingen hat in letzter Minute die drohende Insolvenz abgewendet.

Gestern zog der Oberligist seinen dritten Insolvenzantrag zurück, nachdem er kurzfristig einen neuen Sponsor gewinnen konnte. Ein Immobilienunternehmer aus Neuss stellt dem DFB-Pokalsieger von 1985 100 000 Euro zur Verfügung. Er hatte aus den Medien von der Not des KFC erfahren und Kontakt zu Olaf Stiller, dem Vorsitzenden des Vereins, aufgenommen. Noch am Abend des Spiels gegen den MSV wurde ein Sponsor- und Darlehensvertrag unterschrieben.

In den vergangenen Tagen hatten der Klub und seine Anhänger etliche Aktionen zur Rettung des KFC gestartet. 7112 Zuschauer kamen zum Freundschaftsspiel gegen den MSV. Etwa 95 000 Euro brachte der Klub auf diese Weise zusammen. „Es hätte nicht gereicht“, sagte Stiller. 150 000 Euro musste der Traditionsklub bis gestern auftreiben. Trotz allem möchte Stiller das Engagement der Fans nicht missen: „Die Leute merken: Hier kann sich was entwickeln.“ Der Verein soll nun neue Strukturen bekommen, damit er auch ohne außergewöhnliche Rettungsmaßnahmen überleben kann. „Das muss das letzte Mal gewesen sein“, sagte Stiller. „Sonst verlieren wir die Glaubwürdigkeit.“ Stefan Hermanns

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