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Jubeltraube. Unions Spieler freuen sich über den 2:0-Testspielsieg eine Woche vor dem Saisonstart in der 2. Liga.

© Stache/dpa

Eine Woche vor dem Saisonstart: Union Berlin schlägt Crystal Palace 2:0

Sieben Tage vor dem ersten Pflichtspiel besiegt der 1. FC Union den englischen Erstligisten Crystal Palace. Trainer Norbert Düwel sieht trotzdem noch Steigerungspotenzial bei seiner Mannschaft.

Zufrieden war Norbert Düwel nicht, das verriet sein Gesichtsausdruck. Dabei hatte der Trainer des 1. FC Union von außen betrachtet eigentlich nichts zu beanstanden. Seine Mannschaft siegte zum Abschluss der Vorbereitung 2:0 gegen Crystal Palace. Weil es bei solchen Spielen aber weniger um das Resultat als vielmehr um Eindrücke und Erkenntnisse geht, sagte Düwel: „Das war noch nicht das, was ich mir vorstelle.“ Im Detail meinte er, sein Team hätte mit zu viel Respekt gespielt. Auch die Zuordnung sei mangelhaft gewesen, zumindest in der ersten Halbzeit. Und spielerisch hätte es auch ein bisschen mehr sein dürfen.

Crystal Palace hinterließ einen robusten Eindruck - Union auch

Nun ist es nicht so, dass da eine Thekentruppe zum Trinkgelage nach Berlin gekommen wäre. Crystal Palace beendete die vergangene Saison in der Premier League auf Platz zehn, und obwohl die neue Spielzeit in England erst in drei Wochen beginnt, machten die Londoner körperlich einen robusten Eindruck. Vor allem die erste Viertelstunde gehörte den Gästen, die mit Angriffen über außen gefährlich waren.

Für Unions Trainer Norbert Düwel war es gleich eine gute Gelegenheit um zu sehen, wie das von ihm favorisierte System mit Dreierkette Drucksituationen bewältigt. Das Ergebnis dürfte ihn aber nachdenklich stimmen. Diese Formation fordert gerade von den äußeren Mittelfeldspielern sehr viel Laufarbeit, und diese konnte Adrian Nikci auf der rechten Seite an diesem Tag nicht leisten. Defensiv trabte der Neuzugang vom 1. FC Nürnberg meist hinterher, was zur Folge hatte, dass die Berliner Verteidiger meist in der Unterzahl waren.

Abgesehen von Nikci machte der Rest der Mannschaft nach überstandener Anfangsphase aber einen besseren Eindruck, als Düwel es gesehen hatte. Der Trainer deutete mit seiner Aufstellung an, welche elf Spieler am kommenden Sonntag (15.30 Uhr) im Heimspiel gegen Fortuna Düsseldorf beginnen könnten. Im Tor stand Daniel Haas, davor bildeten Christopher Trimmel, Benjamin Kessel und Michael Parensen die Dreierkette. Zentral unterstützten die Zugänge Stephan Fürstner und Dennis Daube den Kapitän Damir Kreilach im Mittelfeld, die Außen wurden von Nikci und Maximilian Thiel besetzt. Im Angriff entschied sich Düwel für Sören Brandy und den Zugang Collin Quaner. Insgesamt standen fünf der neun Neuzugänge in der Startelf. Trotzdem wirkte das Spiel der Berliner schon recht flüssig.

Düwel verzichtete in Halbzeit zwei auf übermäßig viele Wechsel

Im Gegensatz zu seinem englischen Kollegen Alan Pardew verzichtete Düwel zu Beginn der zweiten Halbzeit auf übermäßig viele Wechsel. Die Gäste tauschten bis auf zwei Ausnahmen die komplette Mannschaft zur Pause aus. Dem Spielfluss taten die vielen Veränderungen nicht gut, Crystal Palace war in der zweiten Halbzeit nicht nur personell eine andere Mannschaft als in der ersten. Langsamer, unsicherer und längst nicht mehr mit so viel Zug zum To. Union gewann deutlich an Sicherheit und kombinierte sich das ein oder andere Mal gefällig vor das gegnerische Tor. Die logische Konsequenz war der verdiente Führungstreffer nach knapp einer Stunde. Der eingewechselte Steven Skrzybski nahm einen scharfen und genauen Pass von Christopher Trimmel in vollem Lauf mit und verwandelte mit einem flachen Schuss von der Strafraumgrenze. Der Angreifer erhöhte mit einem Schuss aus der Drehung dann kurz vor dem Ende noch auf 2:0. Skrzybskis Chancen auf einen Platz in der Startelf am kommenden Sonntag dürften damit gestiegen sein.

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