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Unions Neuzugang Derrick Köhn: „Die größten Fans kommen aus meiner Familie“
Derrick Köhn soll dem Spiel des 1. FC Union Berlin auf der linken Seite Tempo verleihen. Sowohl er als auch der Verein müssen sich aber in einem Aspekt noch weiter entwickeln.
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Die Stimmung beim 1. FC Union Berlin ist nach einer schwierigen Vorbereitung endlich wieder positiv. Auch dank eines gelungenen Bundesligaauftakts gegen den VfB Stuttgart. Der Regen prasselt zwar nieder auf das Stadion An der Alten Försterei, aber Neuzugang Derrick Köhn ist trotzdem froh, dass er einen Vertrag bei Union unterschrieben hat.
Die Vision, die ihm Trainer Steffen Baumgart vermittelt habe, sowie überzeugende Gespräche mit Geschäftsführer Horst Heldt hätten ihn letztendlich überzeugt, von Galatasaray Istanbul nach Berlin zu wechseln. Über eine Vision redet Baumgart eigentlich nicht so gerne. Für Köhn sieht die Köpenicker-Identität wie folgt aus: „Union kennt man dafür, dass sie Tempofußball spielen“. Das passe auch zu ihm und seinen Qualitäten.
Diese Vision von schnellem Fußball sah man auch am vergangenen Wochenende gegen Stuttgart. Immer wieder verteidigte die Hintermannschaft der Berliner mit fünf Verteidigern, die nach jedem Ballgewinn das Spiel schnell machten. Beim zweiten Treffer wurde der Tempofußball auch mit einem Tor belohnt.
Als Spieler auf dem Feld sei er „gradlinig“ und ein „offensiver Außenverteidiger“, sagt der gebürtige Hamburger Köhn. Abseits des Platzes ein familiärer Mensch. „Die größten Fans kommen aus meiner Familie“, sagt Köhn, „Mama ist da extrem. Sie ist so weit, dass sie manchmal nicht mal die Spiele schauen möchte, weil sie so viel Druck spürt.“ Für die Nummer 39 habe sich auch seine Mutter entschieden, sie durfte aus den verfügbaren Rückennummern auswählen.
Ich wollte auch mal einen Verein, bei dem ich länger bleiben kann.
Derrick Köhn dazu, warum er einen Vierjahresvertrag unterschrieben hat
Seinen Vornamen erhielt der 26-Jährige ebenfalls von seiner Mutter. Benannt ist er nach dem Kommissar „Derrick“, der von 1974 bis 1998 im ZDF ermittelte. Er selbst sei auch Krimi-Fan, deshalb „hat Mama schon einen guten Job gemacht“ bei der Namenswahl.
In Berlin fühle er sich jetzt schon wohl. Mit Woo-yeong Jeong und Oliver Burke hat er immerhin zwei Spieler, mit denen er bei früheren Vereinen zusammen gespielt hat. Mit Letzterem sei er sogar befreundet. Die Ankunft sei aber auch aufgrund des positiven Empfangs der Fans und dem gelungenen Start in die Saison so einfach gewesen.
Man kann Köhn quasi als Symbolbild für Union Berlin sehen. Denn er gibt auch ehrlich zu, dass er sich defensiv verbessern kann. „Es gibt immer etwas zu verbessern. Ich kann noch konzentrierter defensiv stehen“, sagt er. Gleiches gilt für die Köpenicker, die gegen Stuttgart zu häufig auf ihren Torwart Frederik Rönnow vertrauen mussten.
Für das Spiel am Sonntag in Dortmund gibt sich Köhn positiv. Natürlich wolle man drei Punkte wieder mit nach Berlin nehmen, aber vor allem ein gutes Spiel zeigen. Dass der BVB Tore schießen kann, hat er am ersten Spieltag gegen St. Pauli gezeigt. Gegen Serhou Guirassy als Mittelstürmer muss die Defensivleistung der Berliner stimmen. Ob Köhn dann in der Startaufstellung steht, wird sich erst kurz vor dem Spiel entscheiden.
In der letzten Saison war Köhn an Werder Bremen ausgeliehen und holte beim BVB immerhin einen Punkt. Zuvor spielte er noch in Hannover, bei Wilhelm Tillburg und für die zweite Mannschaft des FC Bayern. Auch wegen seiner vielen Stationen habe er sich für einen Vierjahresvertrag bei Union entschieden. „Ich wollte auch mal einen Verein, bei dem ich länger bleiben kann“, sagt Köhn lachend.
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