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„Unser Ziel bleibt die Meisterschaft“ : Alba Berlin geht mit neuem Selbstbewusstsein in die Play-offs
Nach dem Sieg gegen Weißenfels im Play-In steht Alba Berlin zum 35. Mal in Serie in den Play-offs. Dort geht es nun gegen die heimstarken Ulmer.
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Es war Mitte des Schlussviertels, als Malte Delow der Bank signalisierte, er möge bitte ausgewechselt werden. Der Guard von Alba Berlin war platt. Die Play-In-Partie am Dienstagabend gegen den Mitteldeutschen BC kostete Kraft. Der Überraschungs-Pokalsieger aus dem beschaulichen Weißenfels konnte nie wirklich abgeschüttelt werden. Am Ende setzten sich die Berliner mit 81:78 (42:32) durch und treffen damit im Play-off-Viertelfinale auf Ulm.
Damit hält die beeindruckende Serie von Alba. Für den Klub ist es die 35. Playoff-Teilnahme in Serie. Die in einer schwierigen Saison allerdings erst mit einem Schlussspurt von 7:3-Siegen und über den Umweg der Play-In-Runde gesichert wurde.
Alba hat in den vergangenen Wochen merklich Selbstvertrauen aufgebaut und an Resilienz gewonnen. Gegen den MBC lief nicht alles glatt, doch die Berliner fanden im Schlussviertel immer eine Antwort und hielten auch physisch dagegen.
„Wir haben gezeigt, was wir defensiv draufhaben“, erklärte Malte Delow. „Wir haben ein knappes Spiel gewonnen. Wir waren zehn Punkte vorn, sie haben immer wieder versucht einen Run zu starten, aber wir haben dagegengehalten. Daher war es eine gute Vorbereitung auf die Play-offs.“ Der gebürtige Berliner Delow war mit 18 Punkten Topscorer des Spiels und musste im Schlussviertel nach der kurzen Verschnaufpause doch wieder auf das Parkett.
Auch Trainer Pedro Calles konnte dem Spiel neben dem Sieg und dem Einsatz seiner Spieler Positives abgewinnen. Das letzte Hauptrundenspiel hatte Alba am 8. Mai. Da kam dem Spanier die Extrarunde gegen den MBC gar nicht ungelegen: „Wir brauchen einen guten Rhythmus. Bei elf Tagen ohne ein Spiel, könnte der Rhythmus ein Problem sein.“
Während der MBC am Donnerstag eine weitere Runde (gegen Oldenburg) um den Play-off-Einzug absolvieren muss, kann sich Alba auf die schwere Viertelfinalserie gegen den Tabellenzweiten Ulm vorbereiten. Das erste Spiel findet am Samstag (18.30 Uhr) in Ulm statt. Die Berliner gehen selbstbewusst in die „Best-of-five“-Serie.
„Es ist ein gutes Zeichen, dass wir gewonnen haben, obwohl wir nicht gut gespielt haben“, sagt auch Kapitän Martin Hermannsson. Jetzt sei Alba in den Play-offs, wo das Team hingehöre: „Ich hätte nicht in den Spiegel schauen können, wenn wir die Play-offs verpasst hätten.“
Doch gegen die heimstarken Ulmer, die in der laufenden Saison nur ein Liga-Spiel in eigener Halle verloren haben, wird es nicht leicht. „Wir müssen mindestens ein Spiel in Ulm gewinnen. Auch das wird nur über die Defense gehen“, weiß Delow. In den zwei Duellen in dieser Saison steht es 1:1. Jedes Team gewann sein Heimspiel.
Und Kapitän Hermannsson, nie um eine kernige Aussage verlegen, erklärte trotz aller Probleme in der Saison: „Unser Ziel vor der Saison war die Meisterschaft. Daran hat sich nichts geändert. Der Druck ist noch da. Wir sind Alba. Wir gehen nicht in die Play-offs, um Spaß zu haben.“
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