
© IMAGO/Jan Huebner
Verletzte Gwinn ist abgereist: Das DFB-Team muss den Ausfall schnell überwinden
Viel Zeit, um sich nach dem Ausfall der Kapitänin neu zu sortieren, bleibt nicht. Am Dienstag geht es gegen Dänemark. Dort wollen die deutschen Fußballerinnen die Euphorie neu entfachen.
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Die anfängliche Euphorie rund um das DFB-Team hat einen empfindsamen Dämpfer erhalten. Das wurde am Sonntagmorgen deutlich, als sich die deutschen Fußballerinnen im Sportzentrum Buchlern zum ersten Training mit dem gesamten Team nach dem Auftaktsieg gegen Polen trafen.
Die verletzte Kapitänin Giulia Gwinn war auch vor Ort und sah ihren Teamkolleginnen mit Schiene und Krücken vom Rand aus zu. „Es ist sehr schön, sie bei uns zu haben und dass doch nicht der Ernstfall eingetreten ist“, sagte Sarai Linder nach der ersten Einheit des Tages. Gwinn hatte sich bei einem Zweikampf mit Polens Ewa Pajor eine Innenbandverletzung im linken Knie zugezogen und nicht wie zunächst befürchtet den dritten Kreuzbandriss in ihrer Karriere.
Am Ende ist es kein Einzelsport, sondern ein Teamsport, das heißt, das Turnier geht weiter.
Linda Dallmann, deutsche Nationalspielerin
Trotzdem wird die Rechtsverteidigerin für das restliche Turnier ausfallen. „Am Ende ist es kein Einzelsport, sondern ein Teamsport, das heißt, das Turnier geht weiter“, sagte Linda Dallmann und gab sich trotz der schwierigen Umstände optimistisch. „Wir haben jetzt eine weniger an Bord, das ist natürlich sehr schade, vor allem mit Giuli, aber wir haben auch eine Vizekapitänin mit Jani (Janina Minge, d. R.), die die Rolle ausfüllen und einen Schritt nach vorne gehen wird.“ Zur Vizekapitänin bestimmte Bundestrainer Christian Wück Mittelfeldspielerin Sjoeke Nüsken.
Eine Sprecherin des DFB hatte am Samstag mitgeteilt, dass Gwinn in Absprache mit ihrem Verein, dem FC Bayern München, noch am Sonntag das DFB-Quartier verlassen sollte, um sich in München in Behandlung zu begeben. Eine Rückkehr ist allerdings geplant, wenn es zum Abschluss der Gruppenphase am 12. Juli gegen Schweden geht. „Die Aufgabe von Giuli ändert sich nicht, auch wenn sie leider nicht mehr mit uns auf dem Platz stehen kann. Sie wird uns aber weiterhin unterstützen“, meinte Linder.
Fokus auf Chancenverwertung und Flanken
Und so ging schon am Sonntag der Blick in Richtung des nächsten Gruppenspiels gegen Dänemark, das am Dienstag in Basel (18 Uhr, ARD) stattfindet. Nachdem es bei den deutschen Fußballerinnen gegen Polen an einer guten Chancenverwertung gemangelt hatte, wurde im Training vor allem an der Treffsicherheit gearbeitet.
Ein weiterer Schwerpunkt war der letzte Pass und die Präzision bei hohen Bällen. Gegen Polen fanden in der ersten Halbzeit lediglich vier Flanken von siebzehn Versuchen eine Abnehmerin. „Je weiter man kommt, desto wichtiger wird das. Genauso wie unsere Effizienz. Hätten wir vier oder fünf Tore gemacht, wäre eine ganz andere Stimmung entstanden“, sagte Dallmann selbstkritisch.
In Basel hofft das deutsche Team nun, trotz des schmerzlichen Ausfalls von Kapitänin Gwinn, an die zuletzt gezeigten Leistungen anzuknüpfen und die aufgekommene Euphorie wieder aufleben zu lassen.
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