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Sport: Vorspielen für Olympia

Die Eisbären besiegen Frankfurt 7:2

Von Claus Vetter

Berlin - Die Stimmung im Sportforum Hohenschönhausen war gestern so ausgelassen wie lange nicht. Die gute Laune der Eisbären-Fans war verständlich. Schon zur Hälfte des Spieles der Deutschen Eishockey-Liga (DEL) führten die Berliner 6:0 gegen Frankfurt, und ihre Fans verhöhnten den Gegner. Es schallte von den Rängen: „Habt ihr überhaupt einen Torwart drin?“ Die Lions hatten sogar zwei Torhüter eingesetzt. Genützt hat es ihnen wenig. Die Eisbären kamen nach einer grandiosen Vorstellung mit dem 7:2 (3:0, 4:1, 0:1)-Erfolg vor 4300 Zuschauern zum höchsten Heimsieg der Saison.

Uwe Krupp war gestern im Sportforum. Das nutzte Berlins Trainer Pierre Pagé, um eine kleine Show für den zuschauenden Bundestrainer zu veranstalten. In seinem ersten Block hatte Pagé seine vier deutschen Olympia-Kandidaten Stefan Ustorf, Sven Felski, Florian Busch und Rob Leask aufgeboten. Vor allem Felski und Busch bekamen viel Einsatzzeit. Schließlich weiß Pagé, dass von den Eisbären nur Ustorf seinen Platz im deutschen Team sicher hat. Busch, Leask und Felski könnten zu den sieben Profis gehören, die einen Tag vor Turnierbeginn aus dem 30 Spieler starken Kader gestrichen werden. Vermutlich wird Krupp sein Urteil über Felski und Kollegen erst nach den Testspielen gegen Österreich und Russland fällen. Aber immerhin, besonders Felski und Busch war gestern das Engagement beim Vorspielen für Krupp nicht abzusprechen: Nach nur 59 Sekunden erzielte Felski bereits das 1:0. Spätestens nach dem 2:0 durch Richard Mueller durften die Frankfurter nicht mehr mitspielen und verlegten sich dafür auf Ruppigkeiten. James Patrick erhielt nach einem Bandencheck gegen Felski eine Spieldauerstrafe.

Nach dem 3:0 durch Derrick Walser erklärte Frankfurts Trainer Rich Chernomaz den Arbeitstag seines Torwarts Ian Gordon für beendet. Boris Ackers hütete erst einmal das Tor der Hessen, für die Patrick Lebeau im zweiten Drittel einen Penalty verschoss. Danach nahm die Frankfurter Niederlage deftige Dimensionen an: Ustorf traf zum 4:0, Beaufait zum 5:0, Pederson zum 6:0, Gawlik zum 7:0, bevor Tore von Stöpfgeshoff und Boileau das Ergebnis aus Frankfurter Sicht im letzten Drittel ein wenig schönten. Immerhin konnten sich die Lions damit trösten, dass sie schon heute die Chance auf Revanche haben. Denn nach dem Spiel gegen die Lions ist für die Eisbären vor dem Spiel gegen die Lions. Doch so einfach wie gestern, dürften es die Berliner heute in Frankfurt am letzten DEL-Spieltag vor der Olympiapause wohl kaum haben.

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