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Pal Dardai mag den „Kicker“ nicht.

© dpa/Andreas Gora

Update

Weil ihn die Berichterstattung in den Medien stört : Wütender Pal Dardai verlässt Pressekonferenz vorzeitig

Trainer Dardai moniert zu viele individuelle Fehler bei Hertha. Weil der Ungar mit der Berichterstattung einiger Medien nicht einverstanden ist, verlässt er die Pressekonferenz grußlos.

Von Caroline von Molitor

Am Mittwoch fand die übliche Pressekonferenz von Hertha BSC vor dem nächsten Ligaspiel statt, das am Freitag beim SC Paderborn über die Bühne geht. Mit dabei war wie immer Trainer Pal Dardai und dieses Mal auch Fabian Reese. Es wurde eine kurze Pressekonferenz, zumindest mit Dardai. Der Ungar stand nach fünf Minuten auf, verließ angefressen den Medienraum und ließ einen ratlosen Reese zurück.

Grund für Dardais schlechte Laune war die seiner Meinung nach „nicht angemessene“ Berichterstattung eines Kicker-Journalisten. Dieser stellte gleich zu Beginn eine Frage, deren Antwort Dardai direkt verweigerte: „Du hast geschrieben, dass Hertha BSC kein Konzept hat. Solange Du das so siehst, bitte die nächste Frage. Danke schön.“ Wenige Minuten später startete der Kicker-Berichterstatter einen erneuten Versuch. Und Dardai ging.

Schon seit einigen Wochen bemängelt der 48-jährige die Berichterstattung rund um Hertha. Zu negativ sei diese. Allerdings befinden sich die Berliner nach 27 Spielen nur auf Platz neun der Zweiten Liga. Und spätestens nach dem Unentschieden gegen den 1. FC Nürnberg ist der Aufstieg wohl endgültig außer Reichweite. Vor allem in der Defensive fehlt es häufig an Abstimmung und Konsequenz. Es kommt zu oft zu Patzern, die Gegentore bringen. Das weiß auch Dardai: „Sehr viele Spiele haben wir durch individuelle Fehler verloren“.

Häufig retteten aber auch individuelle Leistungen die Berliner. So etwa zuletzt beim 3:3 nach 1:3-Rückstand gegen Nürnberg. Torjäger Haris Tabakovic traf erneut doppelt und war maßgeblich am Punktgewinn beteiligt. Neben Tabakovic ist Hertha auch stark von Schlüsselspieler Reese abhängig.

Der Flügelspieler verbuchte in der laufenden Saison wettbewerbsübergreifend schon 26 Scorerpunkte und hat den Berlinern so einige Punkte gerettet. Gemeinsam bilden Reese und Tabakovic das zweitbeste Scorer-Duo der Liga. „Wir haben uns mal gesagt, 50 Scorerpunkte wollen wir diese Saison gemeinsam erreichen. Ich glaube wir sind da ziemlich nah dran“, sagt Reese. Tatsächlich fehlen dazu nur noch sechs Torbeteiligungen. 

„Vorne haben wir genug Qualität immer zwei bis drei Tore zu schießen“, führt Reese fort. Aber auch das bringt Hertha nicht weiter, wenn in der Defensive immer wieder geschludert wird. Der ausgerufene „Berliner Weg“ hat für eine junge Hertha-Mannschaft gesorgt, die Zeit braucht sich einzuspielen und bis dahin anfälliger für Fehler ist. Fraglich ist, wie lange das Einspielen noch dauern wird. Denn auch Trainer Dardai rennt langsam die Zeit davon.

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