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Ski alpin: Weltspitze im Apres Ski

Benedikt Voigt begrüßt Bode Millers Auszeit während der Skiweltcupsaison.

Dass Bode Miller ein etwas anderer Skirennfahrer ist als sein amerikanischer Landsmann Ted Ligety, lässt sich am jeweiligen Terminkalender gut ablesen. Ted Ligety fuhr zuletzt die Weltcuprennen in Sestriere und Kranjska Gora und wird am Wochenende im schwedischen Kvitfjell antreten. Bode Miller besuchte zur selben Zeit mit seiner einjährigen Tochter Disneyland, fuhr dann nach San Diego, Kalifornien, und weil das Wetter dort etwas bewölkt war, reiste er weiter zum Surfen nach Hawaii. Das Rennen in Kvitfjell wird wohl auf ihn verzichten müssen, sehr zum Leidwesen seines Skiausrüsters.

Cool, könnte man sagen, Surfen statt Skirennfahren, und das, obwohl Bode Miller weiterhin Chancen hat, den Abfahrtsgesamtweltcup zu gewinnen. Hat sich der exzentrische Sohn von Hippie-Eltern nicht stets den Gesetzen der Branche entzogen? Reist im Motorhome zu den Weltcuprennen, zählt auch im Apres Ski zur Weltspitze, und provoziert das Sport-Establishment mit Thesen zur Freigabe von Doping. Doch seine Auszeit während der Saison besitzt einen ernsten Hintergrund. Zuletzt fuhr der 31 Jahre alte Skirennfahrer nach einer Syndesmosebandverletzung nur unter Schmerzen, zudem fehlt ihm nach 388 Weltcuprennen das Feuer. Schon öfters hat er vom Karriereende gesprochen. Das aber wäre schade, mit seiner exzentrischen Art und seinem draufgängerischen Stil bereichert er den Skizirkus wie kaum ein anderer. Wenn ihm also diese Auszeit hilft, Motivation für die Olympiasaison zu finden, soll er ruhig noch ein paar Wochen auf dem Brett stehen. Hang Loose.

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