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Feuer und Flamme. Die Olympischen Jugendspiele mit Maskottchen Yodli finden zum dritten Mal statt.

© dpa

Olympische Jugendspiele: Wenigstens die Teenager nehmen Coubertin ernst

Die Jugendspiele in Lausanne kommen der Olympischen Idee recht nah. Hoffentlich bleiben sie so klein, wie sie aktuell noch sind. Ein Kommentar.

Ein Kommentar von Martin Einsiedler

Was ist denn noch übriggeblieben von den großen Leitbildern des alten französischen Pädagogen Pierre de Coubertin? Mit dem Olympismus solle ein Lebensstil entwickelt werden, der Freude an der Leistung mit dem erzieherischen Wert des guten Beispiels und dem Respekt vor universalen und fundamentalen ethischen Prinzipien verbinde, sagte der Begründer der Olympischen Spiele der Neuzeit. Doch das viele Geld hat die Spiele versaut.

Olympia steht allerspätestens seit den Winterspielen 2014 im russischen Sotschi sinnbildlich für Gigantismus, Großmannssucht und vor allen Dingen Betrug. Universale ethische Prinzipien werden bei Olympia häufig eben nicht respektiert, sondern mit Füßen getreten.

Wie gut daher, dass es seit ein paar Jahren auch die sogenannten Jugendspiele gibt. Nach Innsbruck 2012 und Lillehammer 2016 findet dieser Tage die dritte Auflage in Lausanne statt. Teenager im Alter von 15 bis 18 Jahren kämpfen um Medaillen. Hier ist alles ein paar Nummern kleiner.

Es gibt weniger Zuschauer, weniger Sponsoren und gerade einmal zwei Neubauten. Ein Eisstadion, in dem künftig der städtische Eishockey-Klub seine Heimspiele austrägt und ein Athletendorf, das nach den Spielen in ein dringend benötigtes Studentenheim umgebaut wird. Von größeren Regel-Verstößen ist bislang bei Jugendspielen auch nichts bekannt geworden.

Offenbar werden bei der Veranstaltung Coubertins Ideen von Organisatoren wie Athleten noch gelebt. Jetzt darf man nur hoffen, dass die Jugendspiele auch künftig klein bleiben, damit nicht das viele Geld die fünf Ringe wieder schmutzig macht. Also, pssst, am besten gar nicht erst weitersagen, dass es die Jugendspiele überhaupt gibt.

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