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Sport: Wie Guiseppe Reina den großen Stars bei der Dortmunder Borussia Konkurrenz macht

Erstes Tor für Borussia Dortmund, erste Berufung ins "A 2"-Nationalteam und gestern auch noch Europacup-Debüt: Giuseppe Reina, der die 30 Meter in 3,7 Sekunden sprintet, hat den Millionen-Stars des Weltpokalsiegers von 1997 im Kampf um die Schlagzeilen vorübergehend den Rang abgelaufen. "Was in den letzten Tagen passiert ist, ist einfach gigantisch", beschrieb der 27-Jährige vor der Qualifikation zur Champions League gegen den FK Teplice seine Gefühle.

Erstes Tor für Borussia Dortmund, erste Berufung ins "A 2"-Nationalteam und gestern auch noch Europacup-Debüt: Giuseppe Reina, der die 30 Meter in 3,7 Sekunden sprintet, hat den Millionen-Stars des Weltpokalsiegers von 1997 im Kampf um die Schlagzeilen vorübergehend den Rang abgelaufen. "Was in den letzten Tagen passiert ist, ist einfach gigantisch", beschrieb der 27-Jährige vor der Qualifikation zur Champions League gegen den FK Teplice seine Gefühle.

Schon am vergangenen Sonnabend erfüllte sich der einstige Italiener, der erst in den vergangenen Tagen seinen deutschen Pass erhalten hatte, einen Traum. Der fünf Millionen Mark teure Einkauf von Arminia Bielefeld, im westfälischen Unna geboren und aufgewachsen, feierte mit 64 000 Fans seinen ersten Bundesliga-Treffer im Dortmunder Dress zum zwischenzeitlichen 1:1 gegen den VfL Wolfsburg. Am Ende gewann die Borussia 2:1, und Guiseppe Reina war der große Held.

"Auf den Rasen zu laufen, den ich als Junge nur von außen kannte, war schon riesig. Dass mir ausgerechnet vor der Südtribüne das Tor gelingt, ist fast schon märchenhaft. Das werde ich in den nächsten zehn Jahren nicht vergessen", schwärmte der Offensivspieler. Guiseppe Reinas italienischer Vater Carmelo ist schon seit vielen Jahren "Borusse durch und durch".

Mit seiner Vorstellung am vergangenen Sonnabend beim ersten Sieg der Borussia in der neuen Bundesliga-Saison hat der pfeilschnelle Reina seinem Trainer Michael Skibbe neue Probleme bereitet. Ausgerechnet wenige Tage nach der Verpflichtung des brasilianischen Nationalspielers Evanilson trumpfte Guiseppe Reina auf dessen Lieblingsposition auf der rechten Mittelfeldbahn groß auf. Gegen Wolfsburg düpierte er die Gegenspieler reihenweise.

"Nur mit dem Torschuss hat er es nicht so", kritisierte Skibbe, "aber er hat gezeigt, was in ihm steckt. Er ist schnell, ballfertig und dribbelstark." An dem "echten Straßenfußballer", so der BVB-Coach, "gibt es jedoch noch viel zu verbessern". An Evanilson wird Reina, den sie seit seiner Kindheit alle nur Billy nennen, wohl nicht so schnell vorbeikommen. Er muss sich seine Nische suchen. Deshalb bremste Michael Skibbe auch allzu voreilige Experten, die Reina schon kurzfristig den Sprung in die A-Nationalmannschaft prophezeien.

Guiseppe Reina hat es nicht eilig. Er selbst will sich erst bei der Borussia profilieren und sieht in Dortmund, seiner dritten Station im Profi-Fußball nach Wattenscheid 09 und Bielefeld, ein bestens geeignetes Umfeld. "Allein in der Spielweise ist der Unterschied zur Zweiten Liga verdammt groß. Dort hast du nicht den Platz, den man dir eine Klasse höher gibt. Hier geht es erst 25 Meter vor dem Tor hart zur Sache. In der Zweiten Liga verfolgt dich dein Gegenspieler doch bis zur Toilette."

Doch er hat sich durchgesetzt im knüppelharten Geschäft der Zweitklassigkeit. Jetzt will sich Reina, neben Michael Sternkopf einst Mädchenschwarm auf der Bielefelder "Alm", noch stärker auf den Fußball konzentrieren. Freundin Elena wird schon darauf achten, dass "Billy" trotz seines derzeitigen Höhenflugs die Bodenhaftung nicht verliert.

Günter Bork

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