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Peter John Lee (r.), ist seit 2000 Manager der Eisbären. In der Amtszeit des gebürtigen Engländers wurden die Berliner sieben Mal Deutscher Meister.

© dpa

Manager Lee über die Trainersuche der Eisbären: „Wir haben noch drei Kandidaten“

Eisbären-Manager Peter John Lee spricht im Interview mit dem Tagesspiegel vier Wochen vor dem Trainingsauftakt über die Trainersuche, die Anforderungen an den neuen Coach und das schwere Erbe von Don Jackson.

Peter John Lee, in vier Wochen ist Trainingsauftakt bei den Eisbären. Noch immer hat Ihr Klub keinen Nachfolger für den Trainer Don Jackson. Müssen Sie bald selbst wieder zum Schläger greifen?

So weit wird es nicht kommen. Wir werden in Kürze den neuen Trainer präsentieren. Wir sind in der letzten Phase der Suche. Es sind noch drei Kandidaten übrig.

Ralph Krueger wurde gehandelt...

Ralph ist kein Thema mehr. Obwohl man nie weiß, was passiert.

Ihr einstiger Co-Trainer Tomlinson bietet sich seit Wochen an. Er würde passen, spricht gut deutsch und kennt den Klub.

Stimmt. Aber so einfach ist das nicht.

Der neue Trainer kann also auch aus Nordamerika kommen und neu in der Liga sein?

Möglich ist es. Wichtig ist vor allem, dass er unsere Sprache spricht, unsere Philosophie mitträgt. Ich hatte für die Kandidaten ein 16 Seiten langes Papier mit Fragen vorbereitet. Wir haben mit jedem zwei bis drei Stunden gesprochen.

Hört sich zeitintensiv an. Hatten Sie nie Angst, Zeit zu verschenken? Je früher ein Trainer da ist, desto früher kann er sich mit der Mannschaft beschäftigen, oder?

Nein. Ein Trainer ist wichtig, aber bei uns nicht das Wichtigste, sondern ein Baustein des Wichtigen. Wir sind kein Klub, der jedes Jahr die komplette Mannschaft austauscht und den Trainerstab dazu. Die Eisbären leben von der Kontinuität.

Peter-John Lee: "Wir akzeptieren keine Trainer mehr, die ihren kompletten Stab mitbringen"

Sie haben seit elf Jahren keinen Trainer mehr gefeuert, Uli Egen war der letzte....

Stimmt. Und wir akzeptieren keine Trainer mehr, die ihren kompletten Stab mitbringen. Daher haben wir jetzt auch den Vertrag mit Vince Malette verlängert.

Klingt gewagt. Einen Vertrag für den Co-Trainer, bevor der neue Chef da ist?

Malette war erfolgreich, hat in drei Jahren Berlin drei Meistertitel mit uns gewonnen. Die Eisbären sind ein Bauwerk und an dem bauen wir jedes Jahr weiter. Wir reißen nicht mutwillig Wände ein, weil uns mal die Wandfarbe nicht gefällt. Wir brauchen einen Trainer, der in unser Konzept passt und keinen mit Konzepten, die er uns überstülpen will. Der Mann muss mit aufbauen können, besonders mit jungen Spielern umgehen können.

Die laufen Ihnen aber weg. Verteidiger Dominik Bielke ist nach München gegangen. Dominik Lascheid, bester Stürmer Ihres Teams in der Deutschen Nachwuchs-Liga, ist zum Drittligisten Duisburg gewechselt.

Lascheid war sehr talentiert, aber mit dem Kopf woanders. Wir haben noch drei, vier Jungs, die wir aufbauen wollen. Unser bester Nachwuchsspieler ist sogar geblieben. Die Basis ist gut. Bei uns wird nicht alles zusammenbrechen, nur weil ein Trainer gegangen ist.

Wobei Jacksons Erbe für den Nachfolger eine Bürde ist. Fünf Meistertitel in sechs Jahren muss man erst mal gewinnen, oder?

Keine Frage. Wenn wir mit dem neuen Trainer keinen Erfolg haben, dann wird vieles in Frage gestellt werden. Auch der Manager, also habe auch ich den Druck.

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