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Silvio Heinevetter, 27, steht seit 2009 im Tor der Füchse. Heute spielt der 77-malige Nationaltorhüter mit den Berlinern im Viertelfinal-Rückspiel der Champions League in der Schmeling-Halle gegen Leon (16 Uhr, live bei Eurosport).

© picture-alliance/ dpa

Silvio Heinevetter: „Wir werden brutal spielen“

Silvio Heinevetter spricht im Interview mit dem Tagesspiegel über das Rückspiel in der Champions League gegen Ademar Leon und seine Hoffnung, die 23:34-Niederlage aus dem Hinspiel in Leon in der heimischen Halle aufzuholen.

Herr Heinevetter, glauben Sie an ein Wunder?

Logisch, alles ist möglich. Realistisch gesehen haben wir eine Chance im einstelligen Prozentbereich, aber im Handball ist alles möglich.

Woran denken Sie dabei?

An unseren Gegner Leon. Der ist schon einmal nach einem 38:25 dann im Rückspiel in Celje gescheitert.

Was haben sie in der 41. Minute in Leon gedacht, als für Sie Petr Stochl ins Tor kam?

Ich war total sauer über unsere Leistung. Wir hatten uns in der Halbzeit noch viel vorgenommen, was dann schnell mit ein paar Toren der Spanier über den Haufen geworfen wurde.

Wie fällt ein paar Tage danach Ihr Fazit aus?

An dem Tag in Leon ging nichts, das ganze Team hat nicht zu seiner Leistung gefunden.

Woher nehmen Sie die Zuversicht, dass es nun in Berlin komplett anders wird?

Da gibt es viele Punkte, auch die Psychologie spielt mit. Leon ist eigentlich bereits im Final Four, das wird die Mannschaft möglicherweise etwas zu selbstsicher machen.

Und was noch?

Natürlich glaube ich an die Hilfe unserer Fans. Mit ihnen im Rücken haben wir schon Großes erreicht.

Ist der Sonntag für Sie auch wieder so ein Tag, der Ihnen eine Antwort darauf gibt, warum Sie Handball spielen?

Ja, Handball ist geil. Wir haben hier in Berlin etwas Tolles aufgebaut, die Fans stehen voll hinter uns und dieser Sport macht es eben auch möglich, einen Elf-Tore-Rückstand zu korrigieren.

Es gibt immer wieder mal Gerüchte, dass der THW Kiel sie zu gern verpflichten würde. Müssen sich die Berliner Fans deshalb Sorgen machen?

Ich versichere, dass da aktuell nichts läuft. Ich will mal so sagen: Berlin bietet alles, was mein Herz begehrt.

In der Stadt gibt es frisch gekürte Meister im Eishockey und im Volleyball, wann ziehen die Füchse nach?

Beim letzten Spiel der Eisbären war ich dabei, das war echt gut. Ja, was uns angeht, ist das mit dem Eishockey nicht zu vergleichen. Wir brauchen noch Zeit und sicherlich auch einen höheren Etat. Das wird aber.

Was ist für Sie das vorrangige Saisonziel?

Wir müssen wieder in die Champions League, egal wie.

Es fällt auf, dass Ihre Kommunikation mit den Schiedsrichtern in der Bundesliga, sagen wir mal, aktiver ist als in der Champions League. Stimmt der Eindruck?

Nein. Ich pflege einen sicherlich emotionalen Umgang, der aber nie beleidigend, immer zielorientiert ist. Und das in beiden Wettbewerben.

In den letzten Tagen waren Ihre Emotionen für das Team wichtig ...

Nicht nur meine. Auf dem Rückflug aus Spanien hatten wir eine Scheiß-Stimmung. Aber schon beim ersten Training drehte sich das alles. Plötzlich ging es offensiv nach vorn.

Trainer Dagur Sigurdsson macht eine einfache Rechnung auf: Die Füchse müssten nur alle 15 Minuten drei Tore mehr geworfen haben … Wie lautet Ihr persönliches Erfolgsrezept?

Wir werden brutal spielen. Nach dem Spiel wird jeder wissen, was ich damit gemeint habe.

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